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ihm seine Last zu erleichtern – aber ach! so wohl wards mir nur selten, menschliches Elend lindern zu können; Tränen, nur Tränen hab ich für den Unglüklichen. (ab)


Fünfter Auftritt.
(Das Studirzimmer des Pastors)

Willner. (Allein; in tiefen Gedanken auf einem Lehnstuhl vor einem Tische sizzend: nach einer langen Pause.) Ja gewis! das ist der gefährlichste, unglüklichste Kranke, den ich in meinem Leben gesehen habe – guter Gott! nicht Reichthum, nicht Rang, nicht Ehrenstellen fleh ich von Dir – nein! gönne mir das selige Vergnügen, Balsam in die Wunden dieses armen Leidenden zu träufeln, und mein Dank soll so unaussprechlich wie meine Freude seyn – (nach einer Pause ergreift er ein Buch und ließt eine Zeitlang darinn;

Empfohlene Zitierweise:
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/59&oldid=- (Version vom 29.12.2023)