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Diverse: Handbuch der Politik – Band 3

v. Falkenhausen: Ausbildung für den Krieg 02–04. –
Derselbe: Der grosse Krieg der Jetztzeit. 2. Aufl. 11. –
Derselbe: Flankenbewegung und Massenheer 11. –
v.Bernhardi: Vom heutigen Kriege 12. –
v. Verdy: Studien über den Krieg. Besonders III. Teil: Strategie 02–09. –
v. Blume: Strategie. 3. Aufl. 12. –
Derselbe: Militärpolitische Aufsätze 06. –
Derselbe: Die Wehrkraft Deutschlands im Vergleich mit der der anderen Grossmächte 13. –
v. Boguslawski: Der Krieg in seiner wahren Bedeutung für Staat und Volk 92. –
Derselbe: Volksheer, nicht Volkswehr 98. –
A. Bebel: Nicht stehendes Heer, sondern Volkswehr 98. –
J. Jaurès: Die neue Armee. (Deutsche Übersetzung) 13. –
v. Freytag-Loringhoven: Krieg und Politik in der Jetztzeit 11. –
H. v. Beseler: Vom Soldatenberuf 13. –
Graf v. Schlieffen: Gesammelte Schriften, darin besonders: Der Feldherr 13. –
M. Schwarte: Technik des Kriegswesens 13. –
F. Braumann: Der Nutzen des Heerwesens für die Deutsche Volkswirtschaft 13. –
Riesser: Finanzielle Kriegsbereitschaft und Kriegführung. –
B. Hübner: Militärpolitik 10. –
v. Janson: Scharnhorsts militärisches Testament 06. –
Derselbe: Das strategische und faktische Zusammenwirken von Heer und Flotte 01. –
v. Moser: Die Führung des Armeekorps im Feldkriege 10. –
G. Lehmann: Die Mobilmachung von 1870 /71. 05. –
Derselbe: Die Trophäen des Preussischen Heeres 98. –
Derselbe. Die Ritter des Ordens Pour le mérite 13. –
Pr. Kriegsministerium: Geschichte der Preussischen Fahnen und Standarten seit dem Jahre 1807. 89, 91 und 95. –
Deutscher Wehrverein: Verschiedene Schriften und Flugblätter 11–13. –
Einteilung und Standorte des Deutschen Heeres. Jährlich. –
Rang-und Dienstalterslisten, Gothaer Hofkalender, Taschenkalender für das Heer (Fircks-Gall), für Militärbeamte (Siekmann), Handbuch für das Deutsche Reich, Nauticus. Jährlich. –
v. Alten: Handbuch für Heer und Flotte. (Im Erscheinen seit 09). –
S. Steinmetz: Die Philosophie des Krieges 07. –
Del Vecchio: Die Tatsache des Krieges. Deutsche Uebersetzung. 1913. –
J. Kant: Zum ewigen Frieden. –
Zeitschriften: v. Loebells Jahresberichte, Militär-Wochenblatt (mit Beiheften), Stuttgarter Militärische Blätter, Armee-Verordnungsblätter, Deutsche Juristenzeitung, Zeitschrift für Völkerrecht und Bundesstaatenrecht, Archiv für Militärrecht, Entscheidungen des Reichsmilitärgerichts, Jahrbücher für National-Oekonomie und Statistik, Abhandlungen aus dem Staats-, Verwaltungs- und Völkerrecht, Jahrbücher des öffentlichen Rechts. –
Karte der Standorte des Reichsheeres 1 : 900 000.1905.
Mittlers Uniformirungsliste: 4. Aufl. 81.

1. Einleitung.

Der Krieg, ein Element in Gottes Weltordnung, ist Politik im höchsten Masse. Er bildet nur eine Fortsetzung der Friedenspolitik mit anderen, gewalttätigen Mitteln. Politik und Krieg gehen daher Hand in Hand, und der Zweck des Krieges ist die Erkämpfung des Friedens unter Bedingungen, die der vom Staate verfolgten Politik entsprechen. Obwohl die Strategie im Kriege selbst unabhängig von der Politik wirken soll, kommt dieser doch das entscheidende Wort beim Entschluss zum Kriege und beim Friedensschluss zu, die Strategie hat sich hier unterzuordnen. Dazu bedarf aber der Staatsmann der Kenntnis und Schätzung der eigenen und der feindlichen Wehrkraft und deshalb hat er auch das grösste Interesse an der Stärke des eigenen Heeres. Denn das politisch Erreichbare wird durch den militärischen Erfolg bedingt.

Bei der veränderten Weltlage beschränkt sich der Krieg, der heute nur noch für die Lebensinteressen einer Nation geführt wird und ein grosses und kostspieliges Risiko darstellt, nicht mehr auf zwei Staaten allein, auch nicht bloss auf das europäische Festland, sondern auch die überseeischen Länder und die Kolonien werden in Mitleidenschaft gezogen. Die Seemacht operirt daher gemeinsam mit dem Landheere, und der Einfluss der politischen Lage wird sich verstärkt geltend machen. Die Aufgabe und das Recht der Kriegskunst bleibt aber, zu verhüten, dass die Politik Dinge fordert, die gegen die Natur des Krieges sind. Kenntnis des „Instruments des Krieges“, vor allem unseres Deutschen Volksheeres, ist deshalb für den Staatsmann unbedingt geboten. Eine mangelhafte oder verfehlte Politik kann alle kriegerischen Erfolge zunichte machen, ja schon im Keim ersticken.

2. Wesen und Bestimmung des deutschen Volksheeres.

Das Deutsche Volksheer ist seiner Idee und Geschichte nach national, innig mit dem Staats- und Volksleben verflochten, dessen gesamte Kräfte es zu seiner Schaffung und Erhaltung beansprucht, und auf der volkstümlichen Grundlage gleicher Pflicht und gleichen Rechts in seiner Wehrverfassung aufgebaut. Es knüpft in seiner Aufbringung, Organisation und Gliederungen die politische Landeseinteilung an, so dass in enger Mischung aristokratischer und volkstümlicher

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Handbuch der Politik – Band 3. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_3.pdf/295&oldid=- (Version vom 10.12.2021)