Seite:HartmannObOst.pdf/47

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hundeelend. Die Rohre so verbraucht, daß, als die neue Verwaltung den Betrieb auf deutschen Durchschnittsdruck brachte, tagtäglich Leitungsbrüche eintraten. Die Brunnen waren verfallen, durchlässig und unbekümmert neben Jauchegruben. Heute sind sie sämtlich gedichtet und gereinigt; neue hergestellt.

In Grodno haben sich die Russen einfach mit filtriertem Memelwasser beholfen. Artesische Brunnen zu bohren, ist ihnen nicht eingefallen. Unseren Leuten fiel es sofort ein. Schon sind ihrer vier fertig: unmittelbar bei der alten Leitung. Sie liefern einwandfreies wohlschmeckendes Wasser aus nur 30 m Tiefe. Der eine strebt sogar in unerwartetem Ehrgeiz durch starken Eisengehalt nach dem vornehmeren Range eines Gesundbrunnens. Er könnte Nauheim Konkurrenz machen, wo die russischen Generale ihre strapazierten Herzen sonst zu stärken pflegten, wenn Grodno wieder russisch würde. Allerdings: wenn!

Wilna war bei unserem Einmarsch eine fast lichtlose Stadt. Nur ein kleines Gaswerk hatte bestanden, das nicht mehr als tausend Abnehmer hatte. Trotzdem aber eine Merkwürdigkeit insofern, als es als einziges in

Empfohlene Zitierweise:
Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)