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V. Feldgrau und Feldbau
Hannover, den 8. November.

In der frommen Ecke des litauischen Bauernhauses trifft man überall dasselbe Heiligenbild: Sankt Georg. Aber es ist nicht der Lindwurmtöter, den die deutsche Ritterschaft als Schutzpatron verehrte. Vielmehr gilt er hier, der griechischen Namensbedeutung gemäß, als Segenspender des Landbaues. Somit wäre er denn auch bestens am Platze, denn Litauen und Kurland (das sich freilich als rein protestantisch ohne Heiligen behilft) sind fruchtbare Ackergegenden. Milder kalkhaltiger Lehm- und Humusboden, dessen reiche Fruchtbarkeit vorläufig nur durch unzureichende Entwässerung behindert wird. Der Klee erreicht Meterhohe; kurischer Weizen und kurisches Heu sind berühmt.

Das ist uns zum unschätzbaren Vorteil geworden. Als England seinen schandbaren Hungerplan faßte, hatte es nicht damit gerechnet, daß wir das bestwertige russische Land besetzen könnten. Allerdings hat dessen Ausnutzung ihre

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)