Seite:HartmannObOst.pdf/53

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ende doch ein günstigerer Bestand, als man zuerst gefürchtet. Trotzdem freilich nicht mehr als ein Fünftel der letzten Friedensziffern. In ganz Kurland sind höchstens 70000 Stück Hornvieh zu finden.

Das litauische Rind ist unansehnlich, weil durch wahllose Kreuzung gänzlich entartet. Es kommt auf höchstens 8 Zentner Gewicht. Auch gibt es wenig, wenngleich fette Milch. Der Schweinebestand konnte durch scharfe Schlachtverbote so gehoben werden, daß zu Anfang nächsten Jahres das Heer sich auf stattliche Lieferungen freuen kann.

Auch das litauische Pferd ist klein, struppig, nichts weniger als wohlgebaut, kein geeigneter Vorwurf für den Tiermaler und doch höchst schätzbar. Ausdauernd wie kein zweites. Es nimmt mit Borkenrinde vorlieb, und soll doch das Zehnfache des deutschen Tieres leisten. Die Sachverständigen warnen davor, es durch verkehrte Zucht schöner, aber schlechter zu machen. Natürlich wird aus dem Lande dermaleinst unvergleichlich viel mehr herauszuholen sein. Der Wirtschaftsausschuß arbeitet unter den denkbar übelsten Verhältnissen. Wie im Dunkeln kann der Fuß

Empfohlene Zitierweise:
Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)