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Natürlich haben diese Anlagen Geld gekostet. Aber die paar Millionen sind längst heraus, obgleich nichts weniger als Raubbau getrieben wird. Endzweck ist allein die Heeresversorgung.

Der Holzbestand könnte nicht erfreulicher sein. Der Forstleute Herz geht beim Erzählen auf. Er ist so dicht, daß kein Sonnenstrahl bis auf den Boden dringt. Man rechnet gegen hundert verschiedene Holzarten heraus. Die Föhre kerzengerade und dicht; die beste, die es geben kann. Die Eiche erreicht gewaltigen Umfang. Daneben Weißbuche, Ulme, Linde, Birke, Erle, Esche und Fichte. Ein reines Holzmuseum.

Eine dicke, schöngewachsene Kiefer lag im Gatter, und die Säge fraß sich ruckweise durch, daß das Mehl in den Herbstwind stob, der durch die offene Halle pustete. Mir fiel Rückerts Lied von der Straßburger Tanne ein. „Wie alt?“ frug ich den bayerischen Jägeroffizier. „Zweihundert Jahre.“ Mein Blick schweifte zurück. Als die Zapfensaat aufsproßte, wurde im nordischen Kriege um diese Länder geradeso gestritten wie jetzt. Die Schlacht von Pultawa war geschlagen; Polens Herr hieß wieder August

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)