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muß. Sie bieten reichen und farbigen Lesestoff; haben Auflagen bis zu 45000! Sie bringen Leitartikel, die alle Weltgeschehnisse ebenso unbefangen würdigen, wie wir in der Heimat beflissen sind, es zu tun. Sie pflegen einen Unterhaltungsteil, der sich sehen lassen kann. Sogar Romane, wie die Krafft von Illzach und ältere Novellen von E. T. A. Hoffmann oder Achim v. Arnim liest man unterm Strich. Die Theaterkritiken gehen den Leistungen der Darsteller verständnisvoll nach. Auch die jiddischen; so belustigend dem deutschen Ohr klingt, zu hören über „Nathan de Chochem vün Lessing, den Jiden vün Mendelsohn Zaten, welcher redt sich oben auf.“ „A herrlich Bild is die Szene, wenn Nathan derzeilt dem Sultan san Muschal (Beispiel) mit ’n Keenig ün sane 3 Sihn.“ „Zü eintönig ün ibertrieben ist gewen ’en Herr Walther Hauser in der scheener Rolle fün jünge Tempelherr.“

Die meisten Blätter haben sich sogar zu illustrierten Beilagen aufgeschwungen. Schon deren Namen prägen die militärische Eigenart des Unternehmens glücklich aus. „Liebesgabe“, „Scheinwerfer“, „Seelenachse“ – liegt da nicht

Empfohlene Zitierweise:
Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)