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soweit die Einwohner über ein Bett oder eine Fußbekleidung verfügen. Durch unser Heer strömte hinwieder die deutsche Mark mit ihren Groschen zu vielen Millionen ein. Dadurch wurde aber die Heimat entblößt. Unser eisernes Kleingeld und unsere Markscheine waren das erste Gegenmittel; die neue Obostmünze ist ein zweites.

Nenne es nicht michelhafte Schwäche, daß dies Zahlungsmittel überhaupt noch auf die russische und nicht auf unsere Währung gestimmt ist. Ich habe mit den Vätern des Gedankens gesprochen. Der Wunsch lag ihnen ebenso nahe wie Dir und mir. Er war der erstgeborene. Allein alle Verkehrserfordernisse sprachen noch dawider.

So ist ein finanztechnischer Mischling entstanden; sinnbildlich für die Lage des Augenblicks. Deutsches Hoheitsrecht wird geübt, aber es paßt sich weitherzig dem örtlichen Bedarf so weit an, als unser Interesse es zuläßt.

Und weiter ist sinnbildlich die Vielsprachigkeit der Scheine. Das Land wird ja von keinem Volke, sondern von sieben unterschiedlichen Volksstämmen bewohnt. Entsinnst Du Dich aus

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/83&oldid=- (Version vom 1.8.2018)