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Juli.

die militärische Feier zu Ehren des neugeborenen Prinzen Johann Georg statt. Es waren hierzu drei Bataillone mit der Front

nach der Hofkirche mit ihren Fahnen aufgestellt, während Mannschaften vom Regiment Johann die weit ausgedehnte Chaine bildeten. Gegen 11½ erklangen die Glocken und zugleich erdröhnten vom Elbufer herüber 12 Kanonenschüsse: nach je 12 Kanonenschüssen gaben die Truppen unter Musik eine dreimalige Gewehrsalve. Während des hierauf erfolgenden Rückmarsches der Truppen nach Neustadt, gaben die Kanonen die üblichen 101 Schüsse.

20.  Am Vormittage hatten sich die am Abende vorher mittels Extrazuges angelangten schlesischen Gewerbevereine, die mit ihren Angehörigen in einer Zahl von mehr als 500 Personen die sächsische Hauptstadt zum Zielpunkte eines Ausfluges gewählt hatten, in dem Helbig’schen Etablissement an der Elbe versammelt, um von hier aus theils die Königl. Museen und Kunstsammlungen, theils die vor dem Freiberger- und Falkenschlage gelegenen Fabriken von Thomas, Rost und Comp., Siemens und Comp., sowie die hiesige Actien-Papierfabrik zu besuchen. Mittags nach 12 Uhr versammelten sich fast alle Theilnehmer, welcher sich eine große Anzahl Dresdner Gewerbevereins-Mitglieder angeschlossen hatten, zu einem Ausfluge nach der sächsischen Schweiz und namentlich nach der Festung Königstein, auf dem Böhmischen Bahnhofe, wo für die zahlreiche Gesellschaft ein Extrazug bereit stand. Abends nach der Rückkehr von diesem Ausfluge fand eine gesellige Zusammenkunft auf dem Bergkeller statt.

21.  Früh 8 Uhr unternahmen die schlesischen Gäste vom Böhmischen Bahnhofe aus eine Fahrt nach dem Plauenschen Grunde bis Potschappel, zur Besichtigung der Friedrich-August-Hütte, der Glasfabrik von Zechel und anderen Fabriketablissements und versammelten sich Abends mit einem großen Theile der Mitglieder des Dresdner Gewerbevereins auf dem Feldschlößchen.

22.  Früh ½5 Uhr fuhren die schlesischen Gewerbevereins-Mitglieder, begleitet von einer großen Anzahl der Mitglieder des Dresdner Gewerbe-Vereins, mittels Extrazuges nach Chemnitz zur Besichtigung der Hartmann’schen Maschinenfabrik, der Zimmermann’schen Werkzeug- und Maschinenfabrik und anderer dortigen Fabriketablissements, wozu der Handwerker-Verein zu Chemnitz seine Mitwirkung bereitwilligst zugesagt hatte. – Allseitig schien sich während dieser