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der Menge des Inventars machen, das die Schule 1656 enthielt, nämlich: 2 schwarze Schreibtafeln, zwei kleine Täflein und 1 Tisch, 13 lange Bänke, 2 lange Tafeln, 1 schwarzes Pult mit Tritten, 1 lange Tafel mit rothen Linien.“[1]

Die „Acta Visitationis bey der Stadt Dressden, Anno 1671“ bieten aus dem 17. Jahrhunderte folgende Nachrichten über die Neustädter Schule. Was zunächst das „Salarium" der drei an dieser Anstalt angestellten Lehrer betrifft, so betrug dieses beim Rector 50 Fl.[2] ohne die Nebeneinnahmen, beim Cantor 40 Fl., außerdem 5 Fl. 15 Gr. Tranksteuer und 1 Schragen weiches Holz,[3] und an Accidenzien zufolge der Matrikel von 1575 „die Hälfte vom Gelde, so die Knaben um Martini und aufs neue Jahr, item in den Hochzeiten mit der Musica figurali colligiret.“[4] Diese etwas ungewissen Einkünfte hatte der Cantor dadurch zu erhöhen gewußt, daß er, allerdings dem Gesetze zuwider, schon seit Jahren die Einnahmen der Chorschüler „allein vor sich behielt“, was die Viertelsmeister und die Bürger zu Altdresden veranlaßte, sich bei den Visitatoren darüber zu beschweren.[5] Diese bestimmten unterm 10. April 1671: „Der Cantor soll die Martins-, Neujahr- und Hochzeitgelder (welche er bisher wider die matricul alleine vor sich behalten), nach deren Inhalt mit den Knaben theilen,“[6] Der Baccalaureus erhielt zufolge seiner eigenen Angabe „aus dem Religionsamte Altdresden quartaliter 3 Fl. 15 Gr. 9 Pf., und aus der Kirche quartaliter 2 Fl. 5 Gr. 3 Pf., d. h. im Ganzen jährlich 24 Fl.“ Daneben gab es auch nicht die geringsten Accidenzien. Es ist begreiflich, daß der 3. Lehrer bei einer so geringen Besoldung, von der jährlich 15 Fl. für Holz allein aufgingen, kaum leben konnte und bei ihm eine Aufbesserung des Gehaltes dringend nöthig war.[7] Ob seine hierauf bezüglichen Bitten an die Visitationscommission Erfolg hatten, verschweigen die Acten.


  1. Rathsactenstück B. VIIb, 8.
  2. Rathactenstück A. II. 69, Fol. 228.
  3. A. II. 69, Fol. 233.
  4. A. II. 69, Fol. 232.
  5. A. II. 69, Fol. 278.
  6. A. II. 69, Fol. 461.
  7. A. II. 69, Fol. 235.