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Von den der Schule angehörenden Personen kommen wir wieder auf einzelne, die Anstalt allerdings nur indirekt betreffende Ereignisse, nämlich auf die im 18. Jahrhundert stattfindenden kirchlichen Jubelfeste zu sprechen. Das erste derselben war das 200 jährige „Jubiläum der Reformation“, das vom 31. October bis 2. November 1717 in Dresden feierlich begangen wurde. In Neustadt zogen am 3. Festtage nach beendigter Mittagspredigt außer den Schülern der lateinischen (jetzt Real-) Schule auch die der übrigen öffentlichen Unterrichtsanstalten in das geschmückte Gotteshaus, wo der Diakonus M. Adam Zahn über Offbrg. 3,2. eine von Hilscher in Beilage 10 seines oft genannten Buches (Seite 301–307) abgedruckte Rede hielt. Zur Vorbereitung auf das Fest war unter die Zöglinge der Neustädter Schule eine kleine Schrift, die Reformationsthatsache in gedrängter Kürze darstellend, zur Vertheilung gelangt. – Beim 2. Jubelfeste vom 25.–27. Juni 1730, die vor 200 Jahren erfolgte Uebergabe der „Augsburg’schen Konfession“ betreffend, zogen in Gemeinschaft mit andern Kindern sämmtliche Schüler der lateinischen Schule, 139 an der Zahl, in die mit Orangerie geschmückte Kirche, wo der schon oben genannte Geistliche, seit dem November 1730 Hilscher’s Nachfolger, examinirte.[1] In dankbarer Erinnerung an das glücklich vorübergegangene Jubiläum wurde in der Schule am 5. Juli noch ein besonderer Rede-Actus abgehalten. – Dasselbe geschah bei der 2. Säcularfeier des „Augsburger Religionsfriedens“ 1755. Nach dem eigentlichen Feste am 29. September, bei welchem auch diesmal die Kinderzüge nach dem geschmückten Gotteshause nicht fehlten,[2] veranstaltete der Rector der Neustädter Schule bei zahlreicher Betheiligung Seiten des Publikums eine Nachfeier, über die der Pastor Gräfe von der Neustädter Kirche in seinem noch jetzt in deren Pfarrarchive aufbewahrten Festberichte Folgendes mittheilt: „Noch ist zu erwähnen, daß am 17. October ein schöner Schulactus gehalten wurde, wozu der Hr. Rector, nämlich M. Gotth. Ehrenfr. Becker, das Programm „von dem Friedenskinde“ über Luc. 10,6., und der Cantor, Hr. Johann Gottl. Grahl, die Musik (nämlich wie dies in den Schwarzeschen Jubelacten zu lesen, I. Band, S. 74: Drama


  1. Lindau, Chronik v. Dresden. 2. Bd., S. 280.
  2. Lindau’s Chronik. 2. Th., S. 345.