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Wie Seite 27 schon bemerkt, hatte man im Jahre 1695 Laurentius aus Dippoldiswalda nach Neustadt-Dresden berufen. Er war ein Zeitgenosse und Freund des Pastor Hilscher, starb aber noch vor dessen Tode 1726. Ihm folgte Christoph Ziegenhals, der bis 1733 der Schule als Rector vorstand, dann aber als 3. College an die Kreuzschule überging. An seinen Platz trat der Seite 28 bereits erwähnte Christoph Kretzschmar, der auf der vorhin genannten Anstalt seine Vorbildung erhalten, auch als Regens Alumnorum an derselben gewirkt hatte. Von 1733–1741 war er Rector an der Neustädter Schule, dann 11 Jahre Conrector an der Kreuzschule und von 1752–1764 selbst Rector an dieser Anstalt. Als merkwürdig dürfte wohl der Umstand bezeichnet werden, daß Kretzschmar mit dem an seiner Schule wirkenden Conrector Johann Christian Köhler an ein und demselben Tage, nämlich den 5. Juni 1764 starb. Nach seinem Weggange von der Neustädter Schule trat Christian Gottfried Grabner in seine Stelle ein, die er von 1741–1752 verwaltete, dann aber als Rector nach Schulpforta übersiedelte. Sein Nachfolger in Dresden wurde Gotthelf Ehrenfried Becker (s. S. 31) von 1752–1762, nach welchem Christian Friedrich Grell 9 Jahre lang, nämlich von 1762–1771 das Rectorat führte. Als dieser in Folge eines Sturzes vom Pferde unerwartet starb, übernahm Christian Friedrich Olpe die Leitung der Schule. Geboren 1728, bekleidete er 1756 das Amt eines Universitätsbibliothekars zu Wittenberg, siedelte 2 Jahre später als Rector nach Torgau über, wo er bis zu seiner Berufung nach Dresden verblieb. Schon nach 1 jähriger Wirksamkeit an der Neustädter Schule (1771–1772) wurde Olpe Rector an der Kreuzschule, der er bis 1802 vorstand. Ebenfalls nur 1 Jahr, nämlich von 1772–1773 wirkte sein Nachfolger Christoph Friedrich Jünger an der Neustädter Schule, worauf Johann Gottfried Schäfer folgte, welcher der Anstalt bis zu seinem den 7. April 1801 erfolgenden Tode erhalten blieb.[1] Dieser war es auch, welcher zu der am 20. April 1795 stattfindenden Entlassungsfeier von 6 nach der Universität abgehenden Zöglingen durch das lateinische Programm


  1. Lindau, Chronik, 2. Theil. S. 281 u. 500. Hasche, Umständliche Beschreibung. 1. Th., S. 546.