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französischer und englischer Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften, Geschichte, Geographie, Schreiben, Zeichnen und Singen, das Klassensystem vor. Bis Ostern 1838 gab es nur in 3 Klassen französischen und lateinischen Unterricht, jetzt wird derselbe in 8 Klassen und außerdem in 3 Klassen Englisch ertheilt. Früher fehlte Geschichte der deutschen Literatur, jetzt findet sich durch 3 Klassen ein dreijähriger Kursus. Wenn 1838 nur 3 Klassen naturgeschichtlichen Unterricht erhielten, so erhalten ihn jetzt 8 Klassen; in einer derselben findet noch ein Kursus in Anthropologie statt. Früher hatte nur 1 Klasse Physik und Geometrie, jetzt haben dies 5 Klassen. Früher gab es in keiner Klasse Chemie, geometrisches und Situationszeichnen; jetzt besteht für erstere in 2 Klassen ein 2 jähriger, für letztere beiden Fächer in 3 Klassen ein 3 jähriger Kursus. Außerdem haben fast alle Lehrgegenstände, namentlich in den Unterklassen, eine wesentliche Erweiterung erfahren. Was die Zahl der Klassen anlangt, so ist diese von 4 auf 8 gestiegen und dadurch das 8-Klassensystem zum Abschluß gelangt.“

Die innere Einrichtung der Schule ließ jetzt vor der Hand nichts zu wünschen übrig, und hätte der Rector sich in Anbetracht des Umstandes, daß das von ihm so ernst erstrebte Ziel schließlich erreicht war, der vollsten Befriedigung hingeben können, wenn nicht gewisse, durch ganz ungeeignete Schulräume veranlaßte Uebelstände gewesen wären. Wir erinnern uns, daß man bereits im Jahre 1784 die schlechte Beschaffenheit des Schulhauses in einer Eingabe an die Behörde hervorgehoben und 1793 wenigstens seine hervortretendsten Mängel durch eine theilweise Reparatur beseitigt hatte. Jahre lang schwiegen die Klagen über die dunkeln Unterrichtslocale, bis sie 1839 wieder laut wurden, ohne aber eine durchgreifende Verbesserung der Räume herbeiführen zu können. Diese strebte Beger aber ebenso sehr an, als die Umwandlung der Anstalt in eine moderne Realschule, und er ließ daher keine Gelegenheit vorüber gehen, ohne die Behörde auf die wirklich bedenklichen Mängel des Schulgebäudes aufmerksam zu machen. Weil die gelegentlichen Bemerkungen in dieser Angelegenheit unbeachtet zu bleiben schienen, reichte Beger im August 1844 bei der Schulinspection und bei dem Stadtrath ein Schreiben ein, welches ausschließlich die Uebelstände des Schulhauses besprach und u. A. auch Folgendes enthielt: „Die größten Uebelstände