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Welche Freude mußte dies nicht dem rastlos vorwärts strebenden Rector bereiten, der sich, insoweit die innere Einrichtung der Anstalt in Frage kam, jetzt am Ziele seiner Wünsche sah, obgleich er die Fortentwickelung der Schule keineswegs für gänzlich abgeschlossen hielt.

Um die ihre Hebung bezweckenden Verdienste Beger’s, welche selbst vom König Friedrich August durch Verleihung des Ritterkreuzes vom Albrechtsorden anerkannt wurden, recht würdigen zu können, muß man wissen, wie es mit der Schule 1838 aussah (siehe Seite 47), und in welchem Zustande sie sich nach des Rectors eigenen Angaben[1] im Jahre 1854 befand. „Der Apparat für Mathematik, Physik und Chemie“, heißt es in jenen Mittheilungen, „zählt jetzt über 500, der für Naturgeschichte über 2000 Nummern. Die Bibliothek enthält außer 18 vortrefflichen Wandkarten 261 Werke, und ist jedes Fach und jeder Zweig des Unterrichts durch die vorzüglichsten Schriften der Literatur vertreten. Zur Veranschaulichung für Anthropologie, Technik etc. giebt es jetzt 15 ausgezeichnete, sehr umfängliche Wandzeichnungen, wie für alle Stufen und Arten des Zeichnens 647 treffliche Vorlegeblätter, auch 20 schöne Gypsabdrücke und Gypsfiguren. Ueberhaupt sind seit 1838–1854 über 3000 Thlr. zur Vermehrung des Lehrapparates verwendet worden. – Die Zahl der Schüler, die meist den gebildetsten und angesehenen Familien angehören, betrug von 1854–55 327, von denen zu Ostern noch 307 der Anstalt verblieben. Von diesen waren 60 zwischen 9 und 14, 147 zwischen 14 und 20 Jahren. 137 gehörten außerhalb Dresden wohnenden Familien an. Schulgeld zahlten 294 Schüler (die übrigen haben Freistellen), nämlich 24 jährlich à 20 Thlr., 84 jährlich à 24 Thlr., 125 jährlich à 28 Thlr. Die Aufnahmegebühren von 135 Neueingetretenen betrugen Ostern 1854 405 Thlr. Der Mehrbetrag von Schulgeld und Aufnahmegebühren stellt sich gegen den Schülerbestand im April 1838 in runder Summe von 750 auf 7450 Thlr. heraus, mithin ist der Mehrertrag des Schulgeldes um das Zehnfache gehoben worden. – Der Lehrplan zur Erhöhung und Erweiterung des Unterrichts ist 4 Mal, 1839, 1845, 1851 und 1852 umgearbeitet worden. Vor 1838 bestand für alle Lehrgegenstände das Fachsystem, jetzt herrscht für den Unterricht in Religion,


  1. Osterprogramm der Neustädter Schule 1855. S. 13 ff.