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und wie sie benutzt worden ist, darüber fehlt freilich jeder weitere Anhalt. Jedenfalls ist aber die Thatsache eine in ihrer Art höchst merkwürdige, zumal in Rücksicht auf die neuerdings in derselben Richtung hervorgetretenen Bestrebungen.





Anhang I
(s. S. 33, Anmerkung 50)

Mit dem äußern Lebensgang Peters von Dresden sich zu beschäftigen, haben die neueren Geschichtsschreiber der hussitischen Bewegung höchstens insoweit Veranlassung gehabt, wie derselbe mit jener in unmittelbare Berührung gekommen ist. Was sonst über ihn in der neueren Litteratur vorzufinden ist, besteht in der Hauptsache fast nur aus haltlosen Kombinationen von Daten, welche einer verschwommenen und im Verlauf der Zeit immer mehr verschlechterten Masse spätchronistischer Überlieferung von höchst zweifelhaftem Ursprung entnommen sind. Und doch hatte schon J. Thomasius in seiner 1678 zu Leipzig erschienenen Dissertation De Petro Dresdensi – (deren Überreichung übrigens der hiesige Rat dem Respondenten J. Chr. Schneider laut Eintrag in der K.-R. d. J. mit 11 Gulden 9 Groschen honorierte) – an dieser Tradition eine für seine Zeit immerhin bemerkenswerte Kritik geübt. Freilich hatte auch er dabei als einzigen Gewährsmann, welcher den betreffenden Ereignissen einigermaßen nahe stand, nur den Äneas Sylvius. Hier kann allerdings nur unternommen werden, einiges bessere Material, welches seitdem bekannt geworden ist, mit Bezug auf Peters Abwesenheit von Prag zwischen 1409 und etwa 1412/3 oder vielmehr, um die uns zufallende Aufgabe noch genauer zu begrenzen, auf seine Lehrthätigkeit in Dresden zusammenzustellen. Außer Betracht bleibt daher schon seine angebliche Thätigkeit während des bezeichneten Zeitraums in Chemnitz und Zwickau, betreffs welcher letzteren mindestens aus den Anführungen bei E. Herzog, Gesch. d. Zwickauer Gymnasiums, Zwickau 1869, S. 72, vgl. 4, durchaus nichts Zuverlässiges zu entnehmen ist.

Daß Peter die hiesige Schule besucht hat, mag, wenn es auch keinerlei Beleg dafür giebt, immerhin als wahrscheinlich gelten. Für seine Teilnahme an dem Auszug aus Prag im J. 1409 ist mir noch kein andres Zeugnis zu Händen gekommen, als die bekannte Stelle des Äneas Sylvius hist. Bohem. c. 35, wo derselbe im Anschluß an die Erzählung von der Austreibung der deutschen Universitätsmitglieder aus Prag, von Hus’ immer erfolgreicherem Auftreten daselbst, seinen Lehrmeinungen und seinem Anhang