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Über die vorstehend erwähnten Bürgerhäuser wird nachstehend das Nötige erwähnt werden. An das letzte dieser Häuser stieß noch der Teil des Einsiedelschen Gartens, welchen Kurfürst Johann Georg II. im Jahre 1617 zur Erweiterung des dort gelegenen Platzes kaufte,[1] von welchem aber der größte Teil vom Kurfürst Johann Georg IV. im Jahre 1693 dem Kammerdiener Rousseau geschenkt ward, ferner der Teil, welchen im Jahre 1692 Kurfürst Johann Georg IV. dem von Haxthausen zur Erbauung eines Wagenschuppens schenkte, worauf aber später die kurprinzliche Reitbahn sich befand.

An das von Einsiedelsche Grundstück stieß nach der Schloßgasse zu die Wache. Dieselbe ward durch Reskript vom 27. Juli 1750,[2] nachdem die Wache auf dem sogenannten Taschenberge in die Gegend der katholischen Hofkirche verlegt worden, dem Hausbesitzer Johann Gottfried Heilmann vererbt gegen einen Kaufpreis von 400 Thlr. und 1 Thlr. 6 Gr. Erbzins. Nach dem bei den Akten befindlichen Grundrisse war das Wachhaus an zwei Seiten an das Heilmannsche Hinterhaus angebaut, auf einer Seite nach dem Taschenberg zu 33 Ellen lang und 10 Ellen tief, auf der andern Seite nach dem jetzt prinzlichen Palais 24 Ellen lang und 9 Ellen tief. Heilmanns Haus lag auf der Schloßstraße.

An die Wache grenzte das Naumannsche Haus, welches die Ecke zur Schloßstraße bildete, jetzt Straßenunmmer 14.

Von der Schloßgasse aus zur rechten Hand traf man auf das später so genannte Drevernsche Eckhaus. Dasselbe hat, soweit die vorhandenen Nachrichten reichen, im Jahre 1639 der Oberst von Bose an den Kammerdiener Severin Nehl käuflich überlassen, welcher an die Kurfürstin Magdalena Sybille einen Bauplatz verkaufte, weshalb am 26. März 1640[3] folgendes Reskript erging: Wir bekennen, daß wir aus guter, wohlbedachter und sonderbarer Ursache willen von unserem Kammerdiener und lieben Getreuen Severin Nehlen einen Raum, 19 Ellen lang und 11 ½ Elle breit von seinem unlängst vom Obersten Bose erkauften Hause


  1. Hptst.-A. Loc. 9836 nr. 9. Bl. 47.
  2. Fin.-Arch. Rep. 22. Dresden nr. 121.
  3. Fin.-Arch. Dresden. Häuser IV und II.