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hat ein anderer Mahler Morgendes tages darinnen hochzeit, also das es die nachzufragen nicht geben wollen, muß es sparen, bis die hochzeit auß ist, nach derselben will ich mich erkundigen und dir darvon bericht geben. –

Diese woche hat ein Schweizer einen ChurPrinzlichen Lacqueien, wie er von der Aufwartung hat heim gehen wollen, des Abents entleibet, folgendes Tages hat man alle Thore zugehalten und gute nachsuchung gethan, aber nicht finden können, bis endlich gestriges Tages er sich selbsten hinder dem holz, darhinder er gesteckt, und wegen der Schlangen, die ihn so geplagt haben, herfür gemacht und sich gutwillig vorn Thäter angeben. Der wirdt nun seinen lohn bald erfahren. Der entleibte ist heut begraben worden und hat ihm der ChurPrinz 40 Thaler zum begräbnüs geben lassen.


26. Oktober 1669.

– – Daß du unterschiedliche hochzeiten besuchet hast, vernehme ich gerne, und das du darbey lustig gewesen bist, mit mir seynd nunmehr die hochzeiten aus, ich kan nicht so lange fasten und stehen, viel weniger Eßen, denn die obern zeene mir alle mit vorlöb ausgefallen, das ich nicht mehr wol mahlen kan, ich werde innerhalb 3 wochen meiner Magdt, die ein 10 Jhar bey mir gedienet, hochzeit bey mir haben, weiß nicht wie ich darmit zu recht kommen und derselben beywohnen werde. Befehle dich und dein liebes weib die du unser allerwegen freundlich grüßen wollest, zum treulichsten. Datum Dresden, am 26. Octobris Ao. 1669.

     T. Fr: Chariss:

J. Daum.



Bericht über Johann Daums Tod.
(Brief Andreas Krauts an Christian Daum).

Tit: Herrn Christian Daumen Wohlverdienten Rectori der berühmbten StadtSchulen zu Zwickau, Meinem insonders hochgeehrten und großgünstigen Hn. Schwager, Zwickau.