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Laß dich gewehnen auff das new
Herfür zu kommen ohne schew,
     Und fliehe dein gepflognes fliehen.
Laß wieder hören deinen Klang,
Und stimm an einen Lustgesang,
     Den Phöbus Gunst dir hat verliehen.

Stimm an ein Glück zu! diesem Paar,
Welchs Venus und der Nymfen Schaar
     Zu newgewündschter Frewd begleiten,
Die in der ungehewern zeit
Des milden Himmels Gütigkeit
     Anfänget Ihnen zu bereiten.


 4.

Die BLEYIN ist nun dein, Sie thut dich Ihren heissen,
Du rühmest Ihre Lieb, Sie thut auch Deine preissen,
     Ihr Hertz in Deinem ist, und Deines ist in Ihr,
     Sie ist dein Augentrost, du bleibest ihre Zier.
Was dir der Menschen Fraß in jener weggenommen,
Das hastu wiederumb in dieser überkommen.
     Nun schwingstu dich empor hoch über allen Neid
     Und lebest trübnuß-loß in übersüsser Frewd.


 7.

Glück zu, ihr lieben Hertzen,
Glück zu den Liebes Kertzen,
     Die Ihr jetzt zündet an.
Kein Wind, kein Schnee, kein Regen
Sey ihrer Flamm entgegen,
     Kein Nebel beygethan.

Euch schein in steter Wonne
Die Rosenschöne Sonne,
     Mit goldgefärbtem Strahl,
Der Winter muß Euch schneien,
Der Sommer auch außspeien
     Nur Blumen überal.