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„eine rechte Hauptfestung und Baß, die ganz im Wasser liegt“. Sie freuen sich, daß die Festung Memmingen sich in der schwedischen Belagerung gut gehalten hat. – Auch für antiquarische Merkwürdigkeiten haben sie Interesse. Sie vermerken, daß das Dorf Mecklenburg früher eine große Stadt gewesen sein soll, und daß Dinkelsbühl von der Frucht dieses Namens so heiße. Endlich zeichnen sie Vorgänge auf, von denen sie auf ihrer Reise Augenzeugen werden, merkwürdige Vorfälle, die ihnen gelegentlich erzählungsweise zu Ohren kommen. Sie schildern den Einzug des Churfürsten von Brandenburg in Hamm und Wesel, und erwähnen die pompöse Pracht der Frohnleichnamsprozession, die sie in Regensburg sahen. Mit Ausführlichkeit erzählen sie eine Spukgeschichte, die sich während ihrer Anwesenheit zu Schwerin im Dom zugetragen haben soll. Mit einem Wort: es sind eine Masse Eindrücke, die sie unterwegs in der Eile zusammenraffen.

Und was war das Ergebnis der Reise für ihren Zweck? Der Baarertrag, den sie erhielten, war sehr kärglich. Aus dem Süden brachten die Verordneten 33 Thlr. 14 Gr. 6 Pf. mit: der größte Teil der Gesammtertragssumme, die 441 Thlr. 8 Gr. ausmachte, ging unterwegs für Reise und Zehrungskosten auf. Der kleine Restbetrag, den sie mitbrachten, wurde ihnen als „Discretion“ überlassen. Im Norden war das Misverhältnis zwischen Baarertrag und Reisebedarf ein schreiendes. Die Reisekosten betrugen 412 Thlr. 13 Gr., der Almosenbaarertrag nur 130 Thlr. 10 Gr., davon waren 100 Thlr. vom Kurfürsten von Brandenburg. Wie im Anfang zu Braunschweig, so gerieten sie gegen Ende der Reise wieder in Berlin in große Geldverlegenheit. Kein Wunder, daß sie reisemüde wurden und sich in Wismar schon nach Hause sehnten.

Nach und nach gingen die Ergebnisse der Sammlungen von auswärts in Dresden ein. Die folgende Liste, aus den Rechnungen entnommen, zählt die Einzelbestände auf:


6 fl. 18 Gr. Pf. Herzog Johann Ernst zu Sachsen-Gotha 24. Juni 1686
179 = 1 = = Regensburg 9. Aug. =
12 = 4 = = Dinkelsbühl 13. = =
38 = 2 = = Nördlingen 26. = =