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ich Christoph Huthen, der alhier gewesen, gebethen sich zuerkundigen [1] und die beschaffenheit mit ehisten anhero zu berichten; so baldt ich nun was in erfarung bringen werde, sol dirs mit gewisser gelegenheit communicirt werden.

Deinem begeren nach hette ich dir gerne von Gelde, ob gleich die Einnahme jetzt schlecht, was schicken wollen, so kan ich wegen des vor 8 Tagen an meinen Collegen unversehenen Todesfall nicht in die Cammer, sondern mus mich mit den meinigen, was ich umb und an habe, behelffen oder borgen. Wollest aber unter dessen mit inliegenden Rheinischen Gulden, den ich auch aufgenommen[2], vor willen nehme. Mit den strümpffen kan ich dir diesmal nicht dienstlichen sein.


3. Juni 1635[3]

– – Gestern frue umb 3 Uhr ist Friedrich Lebzelter mit dem Friedensschluß, den unser gnedigster herr volzogen und unser 3 ufs Pergamen geschrieben, und etliche 40 häutte darzu gewesen, von hier nach Praag abgeschickt worden, erwartten dergleichen originalien von Key. Mait. wieder, so wirdt hernach die publication in unsern landen auch erfolgen. Königl. Mait. seind verschienen Freitag zu Prag einkommen und vermeint man, sie werden ihren wegk anhero nehmen[4].


  1. Erst am 2. Dezember erfolgte die amtliche Aufnahme der Hinterlassenschaft durch den Gerichtsschöppen Matthes Winter und den Oberstadtschreiber August Thiel in Gegenwart des Daumschen Bevollmächtigten, des Tuchscherers Nicol Diz (Amtsgerichtsarchiv Zwickau. Unmündiger Kinderbuch 1626 – 1634, S. 561 ff.).
  2. Geborgt.
  3. An D. Nikolaus Göts in Zwickau.
  4. Vgl. Müllers Annales S. 352: „12. Juni. Wurde der Pragische Frieden-Schluß zu Dreßden, uff dem Churfürstlichen Schloße, in der Rath-Stube in Gegenwart des Churfürstens und seiner vier Herren Söhne, so wohl aller geheimer Räthe, Generalen, wie auch Hof- und anderer hohen Kriegs-Officirer, bey eröffneten Thüren solenniter publiciret und abgelesen, der Churfürst thate selbst den Vortrag, und eröffnete, warum Er die Anwesende convociren lassen, darauff erzehlte Er die Ursachen, den Anfang, auch verwechselten Fort- und (dem damahligen Vermeynen nach) endlichen Ausgang des bishero teutschen Krieges und nunmehro erfolgten Friedens. Nach solchem wurde das Instrumentum Pacis laut abgelesen, daß es jedermann hören und vernehmen konnte. Stracks hernach und auf gegebene Loßung wurden die Stücke auffm Walle und so dann rings um die Vestung, wie nicht weniger auf dem Kreutz-Kirch-Thurme gezündet, und das übrige vom Tage mit einem herrlichen Panquet verbracht“.