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allein itzundt ist der Vorrath fast weg, weil man nichts denn Küchenspeiß zu verspeißen hat, kein Fleisch ist nicht zu bekommen, wie ich denn in die 4 wochen keinen bißen grün fleisch geßen hab; uf dem Marck ist das Zugemüße auch gestigen, das der gemeine Mann baldt nicht bezahlen kan; so baldt der liebe Gott ein wenig Friede gibt und das volck, welches in großer menge alhier ist, wieder von dannen begiebt, wil ich sehen, das ich kan was wieder schaffen und meiner Zusage eine genüge thun. Christof Seidel ist ein 8 tage bey mir gewesen, hab Ihm wenig tractamenta fürsetzen können, hab gleich ein Schwein schlachten laßen, davon haben wir miteinander etwas genoßen. Er ist wie die Keyserl. zum Senfftenberg ruinirt worden, auch darbey gewesen, hat mit seinem Pferde durch das wasser schwimmen müssen und in wehrendem schwimmen hat er ein schön Pferdt zur beuthe bekommen und mit anhero bracht; heut 8 Tage ist er mit 35 Reuthern uf die futterage geritten und von einer Schwedischen Parthy überfallen, da er selb 8 darvon kommen, die andern seind alle gefangen worden. Die gefangenen seind aber von ein Tropff Reuthern, den Churf. Durchl. als baldt aus commandirt, wieder loß gemacht und die Schwedische Parthy ganz mit herein gebracht worden. Also hat Christof Seidel zweymal glück gehabt, das er frisch und gesundt darvon kommen. Vergangen montag ist er wieder nach dem Hayn in sein Quartier verreiset.


14. Dezember 1643.

– – Vetter Christof Seidel ist die vorige woche etzliche Tage hier gewesen, hat neben seinen cameraden gefangene anhero bracht, lest euch sembtlichen freundlich grüßen und wann er kan abkommen, wil er die ferien zu Zwickau halten. –


5. Februar 1644.

Herzlieber bruder!   Vor die überschickten Exemplaria thue ich mich freundtbrüderlichen bedancken. Wegen der Käse berichte ich dich, das mir der both Christof zwar eine mandel gebracht, die andern aber hernach kommen sollen, es seind aber die Käse ziemlich neu gewesen, daher zu praesumiren, das die Käse müßen