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man es mit beßern nutzen brauchen könte, laßen dich beide freundtlich grüßen. – –


29. Mai 1647.

– – Es hat vergangen Fasten die Frau Muhme Auerbachin[1] mich einmal gewürdigt mit einem brieflein zuersuchen und meines zustandes zu erkundigen, Und das der liebe Gott ihr in ihrem hohen Alter unterschiedliche Kinder und KindesKinder erleben laßen, und weil ihr Sohn der Magister einen Sohn von 15 Jahren hette, der lust zur Schreiberey und auch zu mir herüber hette, hat sie gebeten, ihm einen herrn zuweisen, und weil er nun[WS 1] nicht allerdings geübt, ihn in schreiben mit informieren solte. Darauf hab ich mich gegen ihn verlauten laßen, Sie solten den Knaben zu mir schicken, ich wolte ihm einen herrn ausrichten. Vergangen Osterfeiertag bekomm ich von Magister schreiben, der bedanckt sich gegen mir, das ich mich erbothen, den Knaben, der 13 Jhar alt ist, zu mir zu nehmen undt ihn in schreiben unterweisen wolte, und er wolte mir Ihn ehister Tage zuschicken. Nun ist einen herrn ausrichten oder den Vetter bey mir zu behalten, nicht einerley. Die Mutter schreibt, der Knab sey 15 Jhar alt, der Vater 13 Jhar, weil nun der Knabe nur 13 Jhar des alters ist, hab ich dem Vater geschrieben, er solte ihn noch in die Schule gehen laßen, damit er noch etwas lernete. Dörfften mir also einen Knaben ohne Cost uf den halß welzen, hab ohn das einen Knaben von 10 Jharen bey mir, den hab ich nun baldt 2 Jhar am Tisch gehabt und diese stunde noch keinen heller Costgeldt gesehen, und mus viel Plackerey mit ihm haben. So hab ich auch meines weibes StieffSchwester, das mir die Kinder wartet, bey mir am Tisch, das mir also niemandt mehr von nöthen, bey mangelnder besoldung das brodt zu verzehren. Wenn man einen bedarf, so finden sich freunde, hiebevor hat man meiner wenig geachtet. –


14. August 1647.

Herzlieber Bruder!   Bey dieser gelegenheit hab ich nicht umbgehen können, dich zu berichten, wie daß der liebe Gott mein liebes


  1. In Gera.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nnn