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und wolte wünschen, das du mit deinem lieben weibe auch hier seyn soltest. –


20. Juni 1661.

Herzlieber Bruder!  Dein Schreiben sambt dem beygefügten hab ich wol erhalten, bedancke mich dafür freundbrüderlichen. Herrn Schwager M. Lembachen wil ich das Carmen, sobaldt ich abkommen kan, ehister Tage überliefern und gebetener maßen erinnerung thun, daß dir die Bogen, darauf dein Carmen ist, möchten in duplo zugeschicket werden, verhoffe auch solche zu erhalten. Die LeichPredigt soll zu Budißin in OberLausitz, da hat er einen Sohn, der ein Buchdrucker Gesell ist, gedruckt werden. Sonsten vernehme ich ungerne, daß das Regenwetter am 15. hujus dir in deiner Bibliothec ziemlichen schaden gethan, weil der Geistlichen und Schuldiener heuser nicht in baulichem wesen erhalten werden, es gehet itzo also daher, man fragt nicht viel nach dem schaden, wenn diejenigen, die die Inspection über das Bauwesen und der Schuldiener außzalung haben, nur vor sich bleiben können, es gehet hier zu hoff auch so zu, sie dörffen der Obrigkeit die Obligationes und Quittungen, die sie von leuthen mit condition abgeschwatzet haben, daß sie die Zalung ehist erlangen sollen, anstatt baares geldes zurechnen und halten darmit ehrliche Leuthe von einer Zeit zur andern auff und kauffen immittels gärten, laßen sie dieselben schön ausbauen, ich hab darunter einen, der heiß Knorr von Schneeberg bürdig, ist Geheimer Cammer: ja Jammer Meister armer Leuthe, ist so ein stolzer ufgeblasener Mensch, hat vor wenig Jahren Gott gedanckt, daß man ihm im AppellationGericht hat das nachschreiben vergönt, daß er sich hat behelffen können, itzo ist so mächtig Mann auß ihm worden.

H. M. Malmo ist mit den Jungen Freyherrn von Friesen zu diesem Vogelschießen nicht herein kommen, ingleichen der ChurPrinz auch nicht, hat sich eine Zeit lang uf dem Lande uffhalten müßen, fürchten sich vor den blattern, als wenn Sie dieselben uff dem Lande nicht auch bekommen könnten. –


22. Juli 1662.

– – Sonsten vernehme ich gerne, daß dein Dach gemachet