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worden, das du deine Sachen nunmehr sicherer vor dem Regen haben kanst. Ich hab auch meine unterstube laßen renoviren, Ofen und Fenster neu machen laßen, nunmehr muß ich die Fenster, weil sie der Tischer, der ein Soldat ist, so zierlich gemachet, das ich sie nicht darff sehen laßen, so gehets, wenn man was ersparen will, das mans darnach muß doppelt bezahlen. Nun wolan es ist geschehen und muß man mit schaden klug werden. –

Ich sehe, daß der Leyermacherin Tochter, die zu Zwickau nicht hat tauern können, sich wieder hier befindet, ja die gut Schlampampe kan nicht gnugsam gesettiget werden, derowegen ziehet sie von einem ort zum andern. –[1]


9. September 1661.

Herzlieber Bruder!  Aus deinem jüngsten Schreiben hab ich den betrübten Zustandt, der über die Stadt Zwickau und derselben gegend neulicher zeit ergangen, gar ungerne vernommen, weiß nicht, wie der liebe Gott über diese Stadt so erzürnet ist, das immer eine straffe der andern die handt langet, alhier hat man von keinem waßerschaden Gott lob gehört. – – Dieser Tage ist ein SchullCollega, mein lieber Schwager, von herr Wincklern her, und lieber Gevatter, herr Samuel Helmerth, von Pauscha aus dem Voigtland bürtig, mit Tode abgangen, wirdt nahe an die 80 Jhar alt seyn, hat nie keine krankheit gehabt, ist Dienstag etwas unpäßlich aus der Schul gangen und Donnerstag darauf verschieden. –


1. November 1661.

Heutiges Tages seynd Ihr Churf. Durchl. mit dero hoffstatt wieder anhero kommen, werden kommenden Sontag communiciren, Mitwochs des General Hanauens[2] Leichenprocess beywohnen


  1. Vgl. den Brief vom 30. September 1660.
  2. August von Hanau, geb. 1591 zu Greifenberg, war am 24. August 1661 auf seinem Schlosse Gamich bei Dohna gestorben und wurde (nach unserm Briefe am 6. November) in der Schloßkapelle daselbst beigesetzt. Näheres über ihn bei Zirschke II. S. 58 ff.