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und folgendes Tages sich wieder nacher Moritzburg begeben und daselbst zu dem neuen Kirchenbau den Ersten grundstein legen.[1]


17. Dezember 1661.

– – Überschicke dir auch mein geschriebenes Gebethbüchlein, das wollest du mir zu gefallen, jedoch in deinem Nahmen binden laßen, zuvor aber dich erkundigen, was der bundt in schwarz Corduan und schlecht vergült uffn schnitt kosten möchte und mir so dann wieder berichten, soll alsbaldt das binderlohn hienauf geschickt werden. Es ist auch etwas von Pergamen darbey, darvon kan ein futteral, das man das büchlein darein legen und ohne schaden bey sich tragen kan, gemacht werden. –

Es ist eines Nadlers Sohn von Zwickau hier, der ist bey dem HaußMarschalch und wartet uf seine Söhne, der soll in deiner Information gewesen sein. Den kan ich nicht zu mir bringen, das ich von ihm vernehme, was er denn gutes da lernete. Denn ich nichts denn Eßen und trincken von hofe zutragen sehe. Der haußmarschalch hat seinen uffenthalt uff dem Schloß, aber die Kinder wohnen hier unten im hause neben mir, es ist schadt umb den Knaben, das er etwan so verderben soll, ich möchte gerne seiner Eltern nahmen wißen, denn mir niemandts mehr bekandt ist. –


21. Dezember 1661.

– – Heinrich Spillners[2] Beschreibung über Alt und NeuDreßden hab ich nicht erlangen können, überschicke dir mein Exemplar, welches der Autor mir selber verehret und mich teuer genug ankombt; denn er mir übers Jhar 1 fl. schuldig verblieben und ich mich darmit muß contentiren laßen, er hat ziemliche vitia


  1. Hiernach wäre diese Grundsteinlegung am 7. November erfolgt, während sie Müllers Annales S. 446 auf den 1. November legen. A. a. O. wird auch von einer auf jene Feier bezüglichen Gedächtnismünze berichtet.
  2. Notarius Publicus in Dresden, Sohn des aus Magdeburg stammenden Schneeberger Kantors Heinrich Spilner (dessen Leichenpredigt befindet sich in der Zwickauer Ratsschulbibliothek). Bez. eines, auch am Ende dieses Briefes berührten Streites desselben mit dem Zwickauer Rat vgl. Herzog, Chronik II. S. 499. Das Buch erschien nachher in vielen Auflagen.