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26. Juni 1662.

– – Ich wünsche dir zu deinem RectoratAmbt viel glück, Seegen, gute gesundtheit und alles wolergehen. Der Allerhöchste helffe, daß du solchen Dienst viel Jhar verwalten mögest: welchen Tag du angenommen worden bist[1], wollest du mich berichten. –


14. Juli 1662.

– – Was das Fürstl. Beylager im Lande vor beschwerung wird verursachen, denn die armen leute sollen über ihre Steuern noch etwas von gelde herschießen, damit der Pracht desto beßer kan getrieben werden, hat man aus den einkommenden supplicationibus genugsam zu vernehmen. Ich meines teils muß morgendes Tages, da die ganze Bürgerschafft, er sey auch Adel oder unadel, keinen ausgeschloßen, gemustert werden soll, ein kerl ausstaffiren, der vor mich auffzeicht, mit einem gelben Röcklein mit schnüren ausgebremet, daß kost mich auch über 4 Thaler, ohne was sonsten andere accidentien mehr seyn, und den Kerl ½ Thaler, und nehme in 6–8 wochen nicht einen ₰ ein, so bleibt über dieses unsere besoldung auch stecken und wirdt alles von tag zu tag theuer. Gott erbarme es. –

Wenn du nun wirst dein einzug in die Schule gehalten und wir das leben haben, wollen wir dir in deinen Garten, der in der Schulen ist, etwas von Roßmarien und Citronenbäumlein schicken. –


15. Juli 1662.

Herzlieber Bruder!  Dein schreiben sambt dem dabey gewesenen Pacquet hab ich gestriges Abents wol erhalten und soll dasselbe morgen, geliebts Gott, weil heute die Thoren wegen der angestellten Musterung zugehalten werden, nacher Pirna geschaffet werden, weil täglichen fuhren zu waßer und zu land hin und wieder gehen. –


  1. War am 21. Juni geschehen. An diesem Tage hielt D. seine Antrittsrede („de Rectoris officio scholastico“, gedruckt in [Gottfried Thyms] Vade mecum Daumianum. Lips. 1710 S. 301–314. Wieder herausgegeben von Hugo Ilberg in Novarum aedium gymnasii Zwiccaviensis inaugurationem etc. Zwiec. 1869. S. 15 ff.).