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Seit im Jahre 1869 Hugo Ilberg, damals Rektor des Zwickauer Gymnasiums, in seiner Einladungsschrift zur Einweihung des neuen Schulgebäudes das Gedächtnis seines einst hochberühmten Amtsvorgängers Christian Daum[1] erneuerte[2], und seit Kämmel über den Letzteren erklärte: „Eine wirklich befriedigende Biographie des verdienten Mannes fehlt noch“[3], ist die in der Zwickauer Ratsschulbibliothek aufbewahrte handschriftliche Hinterlassenschaft Daums mehrfach der Gegenstand der Forschung gewesen. In systematischer Weise aber erfolgt die Sichtung jenes Schatzes erst in neuester Zeit durch den Zwickauer Gymnasialoberlehrer Dr. Richard Beck, der sich durch die in der That nicht geringen Schwierigkeiten von gewissenhafter Durchforschung des sehr umfänglichen handschriftlichen Nachlasses Daums nicht abhalten läßt und in einem Lebensbilde des alten Polyhistors uns bereits eine wertvolle Frucht seiner Studien gegeben hat[4]

Als die Hauptquelle für die Beziehungen Daums zu Dresden bezeichnet der Letztgenannte die Briefe desselben an den Bruder, den (seit 12. Mai 1630 „bestallten“) kurfürstlichen Kanzleibeamten („Hof-Kanzleiverwandten“) Johannes Daum[5] in Dresden,


  1. 29. März 1612 zu Zwickau geboren, 1633 in Leipzig immatrikulirt, im März 1642 Tertius an der Zwickauer Lateinschule, im Juli 1662 Rektor derselben, gestorben 15. Dezember 1687, in der St. Marienkirche zu Zwickau beigesetzt. Bz. einer ausführlicheren Biographie vgl. Note 4.
  2. Novarum aedium gymnasii Zwiccaviensis inaugurationem etc. Zwicc. MDCCCLXVIIII. – Vgl. Johannes Ilberg, Hugo Ilberg. Leipz. 1885. S. 63.
  3. Allgemeine Deutsche Biographie Bd. 4 S. 770.
  4. Mitteilungen des Altertumsvereins für Zwickau und Umgegend. Heft III. 1891. S. 1–43.
  5. Ersch und Gruber, Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Bd. XXIII, S. 199 macht ihn zu Christian Daums „Eltervater“.