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liebe Gott die vorstehende gefahr in gnaden abwenden wolle, allein die Geistlichen herren beschweren sich über die langen Gebethe uf den Canzeln abzulesen, und die Unterthanen zu dem Geldgeben. Wenn wir nun diese beide stücken in acht nehmen und kehmen die auxiliarhülfe im Röm: Reichs völlig, wie auch die an die Könige von Spanien, Frandkreich, Schweden, Engeland, Dennemarck und Pohlen, dahin Abgesandte von Röm. Kay. Mait. umb eilende hülfe abgeschickt worden, zusammen, würde eine ziemliche Macht beysammen seyn, die den Feindt mit Gottes hülffe wol bostant würde seyn, wenn aber verrätherey vorgehet, wie bißhero geschehen, so hat der Feindt gut spiehlen. –

H. M. Zechendorf hat mir nicht mehr als einmal nach der übergab deines Schreibens zugesprochen, wil eine condition flugk geblasen haben, ja wenn er allein hier were, ich habe hin und wieder bestallung gemacht, das mirs soll angedeutet werden, ehe mirs nun wißent gemacht wirdt, hat sie ein anderer schon wegk, es seyn der Praeceptores so viel hier, man möchte die Elbe baldt ausfüllen mit ihnen. –

Nun wolan, Gott stehe einem jedwedern bey und helffe, das wir alle seelig werden. Hab ich vor meine Person nicht viel geldt, weil die Besoldung, wie vor alters, derer ich auch mit meinem weibe über die 11 000 fl. zu fordern habe, in stocken gereth, – so habe ich doch einen gnädigen Gott, der hat mich bisher erhalten, der wird es ferner thun. –

Unser gnädigste Frau die Churfürstin mit dem jungen ChurPrinzen werden nun wieder mit ehistem aus Dennemarck[1] alhier erwartet, bringen den Königl. Prinzen mit, wird wol ein stattlich einzugk seyn.


21. November 1663.

– – Von neuem wenig, alß daß unsere Churfürstin mit dem ChurPrinzen wieder aus Dennemarck zwar angelanget, aber den einzug hieher noch nicht gehalten haben, welcher inner wenig


  1. Am 10. Oktober 1663 hatte die Verlobung des Kurprinzen Johann Georg III. mit Prinzessin Anna Sophie, Tochter des Königs Friedrich III. von Dänemark, stattgefunden (Müllers Annales S. 456).