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bei dem er in ganz besonderer Gunst stand, den jetzt als Terrasse bekannten, hinter seinem Palais sich weit hinziehenden Teil des Festungswalles schenken und zu einem prächtigen Garten mit „angenehmen Lustgebäuden“ umgestalten lassen. Weil er zu des Ministers persönlichem Vergnügen angelegt worden war, nannte man ihn im Volke den Brühl'schen Garten. Seit dem Jahre 1814 ist er für die allgemeine Benutzung freigegeben.

Buchbindergasse s. Pfarrgasse.

Buchenstraße, 1859 angelegt, führt ihren Namen seit 1861.

Büchsenschützengasse s. Schützengasse.

Bünauplatz, an der Lindenstraße in Vorstadt Löbtau gelegen, hieß seit 1894 Lindenplatz. Seit 1904 führt er seine jetzige Benennung nach Heinrich Graf von Bünau auf Nöthnitz, dem sächsischen Staatsmann und Geschichtsschreiber (geb. den 2. Juni 1697 in Weißenfels, gest. den 7. April 1762 auf seinem Gute Oßmannstedt bei Weimar).

Bünaustraße (Löbtau), so benannt 1904, hieß seit 1883 Lindenstraße, weil sie mit Linden bepflanzt ist.

Bürgerstraße (Pieschen), ursprünglich seit 1877 die kürzere Osthälfte der Schulstraße, die in der Nähe der Ortsschule vorüberführte. 1886 belegte der Gemeinderat von Pieschen diesen Straßenteil mit dem Namen Bürgerstraße, „zur Erinnerung an das im Orte 1885 neueingeführte“, durch ministerielles Dekret vom 13. Dezember 1884 genehmigte „und sich einer allgemeinen Benutzung erfreuende Bürgerrecht“. Im Jahre 1897 wurde auch auf den übrigen Teil der Schulstraße die Benennung Bürgerstraße erstreckt.

An der Bürgerwiese. a) die Ostseite. Hier standen anfangs nur wenige Häuser, die man bis zum Jahre 1815 mit dem Namen An der Kaitzbach (1477 uff der Kaczbach) bezeichnete, weil an ihnen dieser Bach vorüberfloß. In der Dresdner Feuerordnung von 1751 findet sich für jene Grundstücke die Benennung An der Kaditzbach. Neben dem ersterwähnten Namen wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für die Straße von der (1897 abgebrochenen) Waisenhauskirche am Georgplatze bis an die Flurgrenze von Strehlen mitunter die Benennung Dohnaer Straße gebraucht, weil sie an dem 1732 geöffneten Dohnaischen


Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Verlagshandlung, Dresden 1905, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft17-18VereinGeschichteDresden1905.pdf/37&oldid=- (Version vom 23.10.2022)