Seite:Heft19VereinGeschichteDresden1906.pdf/24

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

62. 1442 S Leipzig: Clemens Lübenicz.

1444 S Baccalaureus artium, 1452 W Magister in Leipzig, 1455 in einer Dresdner Urkunde erwähnt, wohl ein Bruder des Vorigen (Urkundenbuch S. 201).

63. 1442 W Leipzig: Wenzeslaus Hartungi.

64. 1443 S Leipzig: Johannes Andree.

1444 S Baccalaureus artium in Leipzig.

65. 1443 S Leipzig: Donatus Hostz.

1453 S als D. Hewcsch Baccalaureus artium in Leipzig.

66. 1444 S Leipzig: Petrus Czenczk.

67. 1444 S Leipzig: Matthias Gorn.

1446 S Baccalaureus artium, 1449 W Magister in Leipzig.

68. 1444 S Leipzig: Laurencius Rauh, pauper.

1454 S Baccalaureus artium in Leipzig, später Altarist in Altendresden (P. C. Hilscher, Etwas zu der Kirchen-Historie in Alt-Dreßden, Dreßden u. Leipzig 1721, S. 72).

69. 1444 S Leipzig: Matheus Voyt.

70. 1444 W Leipzig: Laurencius Misner.

1446 W Baccalaureus artium in Leipzig, 1454 W Magister daselbst, 1459 oder später Lehrer an der Kreuzschule zu Dresden, 1465 Ratsherr daselbst, 1471 Absetzung als Schulmeister wegen Überschreitung des Züchtigungsrechtes und Abreise nach Italien zum Zwecke medizinischer Studien, 1473 Dr. med. in Italien, Rückkehr nach Dresden, Wiedereintritt in den Rat, 1483 W Dr. med. in Leipzig (Richter I, S. 412. – Meltzer a. a. O. S. 36–38. – Urkundenbuch S. 232, 246, 253, 255, 280).

71. 1444 W Leipzig: Johannes Weinschenck.

72. 1445 W Leipzig: Paulus Kothe.

73. 1446 S Leipzig: Andreas Proles.

Geb. 1. Oktober 1429 zu Altendresden, 1447 W Baccalaureus artium und 1450 W Magister zu Leipzig. Nach Vollendung seiner Studien trat er in das Augustinerkloster Himmelpforten bei Wernigerode, ging 1454 zu weiterer Ausbildung nach Italien, lehrte nach der Rückkehr als Professor der Theologie an der Studienanstalt seines Ordens in Magdeburg und wurde im Herbst 1456 zum Prior in Himmelpforten erwählt. Als solcher setzte er seine ganze Autorität für die uneingeschränkte Aufrechterhaltung der Ordenskonstitutionen ein und trat dadurch an die Spitze der strengeren Partei unter den Brüdern, deren Anhänger man als Observanten bezeichnete. Nachdem er deren Interessen 1459 auf einer zweiten Reise nach Italien beim Ordensgeneral vertreten hatte, wählten sie ihn zum Generalvikar ihrer Kongregation. Als solcher hat er von 1461 bis 1467 und dann wieder von 1473 bis 1503 unter vielen Schwierigkeiten und nicht ohne heftige Anfeindungen an der Reformation der deutschen Augustinerklöster gearbeitet. Weil er gelegentlich die Hilfe des sächsischen Fürstenhauses zur Bekämpfung seiner Gegner in Anspruch nahm, strafte ihn der Ordensgeneral vorübergehend durch Absetzung und Exkommunikation. Am 6. Juni 1503 starb er im Hause seines Ordens zu Culmbach. Er war ein Mann von ausgebreitetem Wissen, unermüdlicher Arbeitskraft und glänzender Beredsamkeit, aber ein Eiferer für mönchische Ideale, nicht ein Vorläufer Luthers, wie man ihn gelegentlich genannt hat. Schriften: 1. Ein Innige lere wie man sych haldenn sal by der Tauff der kinder, o. O. u. J., 2. Sermones Dominicales, Leypsigk 1530 (P. C. Hilscher a. a. O. S. 68–72. – Chr. Schöttgen, Lebens-Beschreibung eines Gelehrten Dreßdners, Andreas Proles, Dresden 1734. – Gottfr. Schütze, Das Leben des Andreas Proles, Leipzig 1744. – H. A. Pröhle, Andreas Proles, Gotha 1867. – Th. Kolde, Die deutsche Augustiner-Congregation und Johann v. Staupitz, Gotha 1879, S. 96–165. – Derselbe in der Realencyclopädie f. prot. Theologie u. Kirche XVI8, 1905, S. 74–76. – Janicke in der Allg. Deutschen Biographie XXVI, 1888, S. 661–663).
Empfohlene Zitierweise:
Viktor Hantzsch: Dresdner auf Universitäten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Dresden 1906, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft19VereinGeschichteDresden1906.pdf/24&oldid=- (Version vom 19.11.2023)