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Nöthnitz wird von Meitzen (Anl. 128) behandelt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts geht das Herrengut aus dem Besitz der Alnpecks an den kurfürstlichen Rat Dr. Ziegler über. Ziegler erbaut die Erbschenke (Bl. 1 des Ger.-B. für Nöthnitz von 1620 A.-Ger. Dresden) und Frohnhäuschen „uffm Leimb“ (d. h. Lehm) zu Nöthnitz. Durch wiederholten Tausch und Kauf von Ackerstücken zwischen den Bauern und dem Besitzer des Vorwerks verändert sich die Flur (Bl. 108, 330, 332 u. a. des Ger.-B. v. 1620). Noch heute erinnert der Flurname „Hinter dem Richtergarten“ an einen dieser Käufe. Durch Barzahlung befreit sich der Besitzer des Herrengutes von dem Hufengeld der erworbenen Äcker (H St A. Intraden des Amts Dresden 1677/8, Bl. 27b).

Ockerwitz. Preusker (III, S. 16) vermutet hier einen Heidenwall. Leßke in seinen „Beiträgen zur Geschichte und Beschreibung der Dörfer Ober- und Niedergorbitz“ S. 294 gedenkt gleichfalls der „erhöhten Abgrabung über dem Schoner Grunde in der Nähe von Ockerwitz“.

Omsewitz wird 1317 zuerst genannt. Die Gerichtsbücher des Ortes (H St A.) beginnen 1529. Als in den Jahren 1854 – 55 Bäume am Steinberg auf den „Gemeindeteilen“ gesetzt wurden, entdeckte man Gefäße mitten am Berge, die nach den Resten der Bronzezeit angehören. (Mitt. des Herrn Gutsbes. Pietzsch[1], auf dessen Feldflur gleichfalls vorgeschichtliche Funde gemacht wurden.) An Omsewitz vorüber führte ursprünglich eine „Dreßdnische Straße“ (1530 bekennt der Vikar Gregor Walther, der Besitzer der Vicarie des heiligen Kreuzes in der Domkirche zu Meißen, als einer der Gerichtsherren zu Omsewitz, daß vor ihn ein Untersaß seiner Vicarie gekommen ist mit der Bitte um Erlaubnis, „ein Stück Acker, die Zehnbeete genannt, vorm Dorfe uf der Dreßdnischen straßen... an Wentzel Winkler auch zu Umbsewitz wohnhaftig“ verpfänden zu dürfen, um Geld zu einem Baue zu erhalten. Bl. 2 des Gerichtsbuchs.) Daß Burgstädtel, wie Bergmann nachgewiesen hat, das alte Allod von Omsewitz ist, ergibt sich auch aus H St A. loc, 8983: Registratur über der Bischöffe zu Meißen brieffliche Urkunden


  1. Die Familie besitzt das Gut seit 1570. (Nach dem Gerichtsbuch von Omsewitz im H St A kauften die Brüder Pietzsch von Ockerwitz in dem genannten Jahre das Gut.)