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Daß diese Zahl für die Zeit vor den Pestjahren nicht zu hoch angenommen ist, beweisen die Angaben einer Zählliste aus dem Jahre 1639[1] (also nach der Pest) für das zweite Viertel Neudresdens, wo auf jedes Haus im Durchschnitt 10 Personen[2] entfallen, und eine andre aus dem Jahre 1647[3] für die Rammische Gemeinde mit einem Durchschnitt von noch immer 4 Personen pro Haus.

Aus der erstgenannten Liste läßt sich zudem ein gutes Bild von der Struktur der Bewohnerschaft gewinnen. Es stellt sich wie folgt dar: (siehe Tabelle 3).

Tabelle 3.
In 192 Häusern des zweiten Viertels
der Festung wurden im Jahre 1639
gezählt
in Haushalten der: Wirte Hausgenossen
Ehemänner 117 132
Ehefrauen 117 138
Söhne 173 88
Töchter 190 119
Kinder insgemein 4 34
Witwer. 11 13
Witwen. 44 47

Ledige Männer.

21 57

Ledige Frauen

20 29
Knechte. 138 68
Mägde . 204 163
Personen insgesamt 1039 888
1927


Aufmerksam gemacht sei auf das oft, so von Reisner[4] und anderen hervorgehobene auffällige Überwiegen von Mägden, den Knechten gegenüber. Nicht weniger auffallend tritt aus der Zählliste das Faktum hervor, daß bei 49 von den mit Altersangaben versehenen 74 Ehepaaren, also bei 66%, der Mann 7 Jahre und darüber


  1. CVI 4 (vgl. Richter: Verf. S. 196!).
  2. In einer Proviantordnung des Kurf. Christian I. v. J. 1588 [Loc. 9838] sind auch schon für jedes Haus innerhalb der Ringmauer 10 Personen gerechnet.
  3. G XXXV 9.
  4. Reisner S. 10.