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Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/62

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in der Zwangsversteigerung von der kurfürstlichen Rentkammer erstanden und das Gebäude vom nächsten Jahre an bis 1824 als Amtshaus benutzt. Dann diente es verschiedenen Gerichtsbehörden, zuletzt von 1880–1892 dem Königl. Amtsgericht. Der umfangreiche Bau an der Landhausstraße zeigte seit 1890 die Hausnummer 21 (O.-Nr. 161). 1894 wurde er mit anderen benachbarten Gebäuden abgetragen und auf dem dadurch gewonnenen Raume das neue Polizeigebäude errichtet. – Als Sommersitz benutzte der Herzog von Württemberg mit seiner Gemahlin den an der Friedrichstraße gelegenen, ihnen 1727 von August dem Starken geschenkten sehr umfangreichen Garten, der seit 1681 längere Zeit dem Oberhofmarschall Hermann von Wolfframsdorf gehört hatte. An dem Platze, an dem sich jetzt der Mittelbau des Marcolini'schen Palais erhebt, ließ der Herzog ein Schlößchen aufführen, schuf auch zum großen Teil die noch heute vorhandenen herrlichen Gartenanlagen und veranstaltete in seinem Sommersitz großartige Feste. 1756 verkaufte die mittlerweile verwitwete Herzogin das Besitztum an den Minister von Brühl, der an Stelle des Schlößchens das lange nach ihm benannte Palais aufführen ließ, jetzt Stadtkrankenhaus, Friedrichstraße 41 (O.-Nr. 174).


Nr. 45.[WS 1] v. Königsmark, Maria Aurora, Gräfin, 1668(Vehse)–1728, Geliebte August des Starken und von ihm Mutter des berühmt gewordenen Marschalls Moritz, Grafen von Sachsen. Diese ebenso schöne als vielseitig gebildete Frau kam mit ihrer älteren, an den Grafen Löwenhaupt vermählten Schwester 1694 nach Dresden, wo sie August der Starke kennen lernte. Da seine Neigung für sie sich bereits nach einigen Jahren abkühlte, verließ sie, vom König sehr reich beschenkt, 1698 unsere Stadt, begab sich zunächst nach Breslau und später nach der Abtei Quedlinburg, zu deren Pröpstin sie im Jahre 1700 ernannt worden war. Hier ist sie nach mancherlei weiteren bemerkenswerten Erlebnissen gestorben.

Während ihres Aufenthaltes in Dresden hat die Gräfin in einem am Taschenberg stehenden Hause gewohnt, über das folgendes mitgeteilt sei: Wahrscheinlich ist es in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, und zwar auf kurfürstliche Kosten erbaut worden. 1681 schenkte es Johann Georg III. dem Hauptmann v. Rochow. Von diesem erkaufte es ein Jahr später der Kriegszahlmeister Lämmel, der das Gebäude abbrechen und an seiner Stelle einen Neubau ausführen ließ. 1684 gelangte letzterer durch Kauf in den Besitz Johann Georg III. und von diesem noch im nämlichen Jahre geschenkweise an den Generalwachtmeister Rudolf v. Neitschütz. Seine Tochter Sibylle, die Geliebte Johann Georg IV., hat in diesem Hause einen Teil ihrer Jugendzeit verlebt. Neitschütz verkaufte das Grundstück 1690 an den kurfürstlichen Geh. Rat v. Haxthausen. Sechs Jahre später erwarben es von ihm der Generalwachtmeister und Kammerherr v. Löwenhaupt und seine Schwägerin, die Gräfin K. Im Besitz der beiden Verwandten blieb das Gebäude bis 1710, dann kaufte es der Akzisrat Gervin. Dieser überließ es vier Jahre später dem Hofe, der es nun auch dauernd behalten hat. Bei dem

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 43.