Zum Inhalt springen

Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/44

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

erhält der Posauner „Ticzel“ vom Landgrafen Friedrich 12 rheinische Gulden aus der Münze zu Freiberg und 1 Malter Korn Weimarisches Maß aus der Korngulde zu Weimar verschrieben. Um dieselbe Zeit begegnen wir auch wieder dem Trompeter Heinrich Bessirdich[1], dem 6 Schock Groschen jährlich aus der Freiberger Münze zugesichert werden. Daß gleichzeitig noch mehr Musiker am Hofe angestellt waren, verraten der Kopialeintrag: „Nota der briffe had iglicher posuner und phiffer eynen“ und „der Videler brieff“ vom 25. Juli 1407[2]: „Wir Friederich von gotes gnaden u. s. w. bekennen vor vns vnd vnßer erbin, daz wir Pauweln vnßerm lutensleger vnd diner jerlichin czehin rinische gulden vorschriebin vnd vorwiset habin, vorschrieben vnd vorwisen im die in dießem selbin brieve in vnß muncze czu Frieberg alle jar uff sante Michaelztag uffczuheben vnd diewiele er vnß diner vnd vns daz eben ist und heißin vnsern munczmeister daselbist czu Wimar der iczund ist adir czugecziiten wirdet, daz er im dii alle jar gebe und reiche in allirmasse vnd uff solche cziit alz obgeschriben steet ane hindernisse vnd geverde . . . Desselbin glich habin Hans vnd Berlt auch iglicher eynen brieff.“ Als Kurfürst Friedrich der Sanftmütige 1456 nach dem Prinzenraube sein Hoflager von Altenburg weg abwechselnd nach Meißen, Torgau und Leipzig verlegte [3], wurden unter die ständige Dienerschaft mit aufgenommen: „4 pfiffer, 2 lutensleger, 1 fideler“, Trompeter werden nicht genannt. Bereits 1467 aber finden wir in den „Hofhaltungssachen“ (Loc. 4335, Nr. 18, S. 102) Ausgaben für „Banner zu tromettin“. Unter Ernst und Albrecht, den ritterlichen Söhnen Friedrichs V., müssen also Trompeter am Hofe gehalten worden sein, was bei der Freude Albrechts an prächtigen Turnieren und bei der Vorliebe Ernsts an der Musik erklärlich ist. Letzterer läßt sich 1472 von den Herren Caspar von Schönberg und Apel von Tettau aus Landshut in Bayern „eine leyer (pro Domino Ernesto)“ im Werte von 2 Gulden mitbringen[4]. Im Jahre 1470/71 endlich erfahren wir Genaueres über die Hoftrompeter am Dresdner Hofe. Hans von Mergental, der Landrentmeister, stellt die Hofhaltungsrechnung zusammen und nennt darin die „6 trometer: Meister Heinze (gewiß der Obertrompeter), Cuntz, Bernhardt, Hans Motzil, Hans Sateller und Claus“ und die „5 pheiffer: Jacob, Peter, Henßill, Urban Ilicg, Nickel Ilicg“. Die Trompeter erhalten aller Quatember je 7½ Gulden Gehalt und je 4 Gr. Opfergeld zu „Wynachten“, „item 4 Gr. yren knechtin zen opfergeld“. Außerdem


  1. Hauptstaatsarchiv Dresden O. 5358, ohne Datum.
  2. Cop. 32, f. 78 b.
  3. Loc. 4334, Nr. 15. Bescheyd der voyte. 1455–57. Bl. 33 f.
  4. Loc. 4336, Nr. 23, S. 252. Rechnunge der Amptlewte – 1472. Zur Ergänzung diene: „Item 1 fl 1 schilling 3 ₰ vor ein messer meinem gn. h. hertzogen Ernsten, item 1 fl vor ein messer pro Domino Alberto. Item 10 schilling 20 ₰ vor compast meinem gn. h.“ (gewiß als Wegweiser auf seinen Feldzügen).