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Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/63

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Klang. Durch Setzstücke, d. s. gerade, messingene Röhrchen, und Krummbogen kann man den Ton der Trompete um einen halben bis zwei Töne erniedrigen. Als man früher noch keinen allgemein gültigen Kammerton hatte, waren sie unbedingt nötig zur Erzielung einer reinen Stimmung. Oft genügte eine kleine Lage Papier um den Hals des Mundstückes, die letzteres nicht so tief in das Ansatzstück der Trompete eindringen ließ, dadurch die Röhre verlängerte und den Ton um Schwebungen erniedrigte. Das Sordun oder der Sordin (von surdus = schwach, gedämpft) ist ein hohler, oben offener, unten geschlossener Kegelstumpf aus Messing, der in die Stürze der Trompete eingeschoben wird, wodurch der Klang gedämpft und gleichzeitig der Ton des Instrumentes um eine ganze Stufe erhöht wird. Man benutzte den Dämpfer im Felde, wenn in der Nähe des Feindes Signale geblasen wurden, die nur für die eigne Armee bestimmt waren, bei Leichenbegängnissen, bei den täglichen Übungen, um einen guten, dauerhaften Ansatz zu bekommen, beim Einstimmen in Kirche, Theater und Konzert.

Zur Begleitung der Trompetenmusik verwendet man die Kesselpauken (lat. Tympana, ital. Timpani, engl. kettle-drums). In der Hofsilberkammer zu Dresden sind zwei Paare vorhanden, eins aus Messing mit dem Kurwappen, das andere aus Silber mit dem Polnisch-Sächsischen Wappen verziert. Die letzteren sind 44 cm hoch und haben einen Umfang von über 2 m. Die Füße haben die Gestalt von Löwenkrallen. Zum Stimmen (B, es) dienen 8 Schrauben. Zum Schlagen der Pauken werden Schlägel verwendet, die mit Flanell, Filz, Schwamm oder Kork überzogen sind. Trompeten und Pauken waren mit Bannern oder Fahnen geschmückt. Bereits 1467 werden „Banner zu tromettin“ erwähnt[1]. 1470/71 erhält der Trompeter Claus „8 Gr. vor seyde“[WS 1][2]. Zu den Hochzeitsfeierlichkeiten April 1582 (Kurprinz Christian I. und Sophie von Brandenburg) erhielten die Instrumente neue Fahnen, mit dem Kurwappen geschmückt, (1 Pauker, 6 Trompeter)[3], beim Leichenbegängnis Kurfürst Augusts am 13. März 1586 ebenfalls[4] (1 Pauker, 12 Trompeter). Der Seidensticker Christoph Bleyfeller empfängt um 1583 3 fl 16 Gr. für etliche Troddeln an ein Roßzeug, für 2 Wappen an Trompeten und andere Arbeit[5]. 1594 bekommt der Hofmaler Zacharias Wehme 118 Gulden 18 Groschen „von den Wappen auf 12 Trometter fanen und 2 hertrumelfahnen zu mallen“[WS 1][6]. Unter Kurfürst Johann Georg I. hatten die Trompeten rote damastene Fahnen mit dem kurfürstlichen Wappen und Quasten von rot und gelb[7]. Sein Nachfolger, der musikliebende Johann Georg II., ließ


  1. Loc. 4335, Nr. 18. Hofhaltungssachen. S. 102.
  2. Loc. 4337, Nr. 33. Vßcog aller Inname . . . 1470/71.
  3. Landesbibliothek zu Dresden, Hist. Sax., C. 25.
  4. Stadtmuseum, Radierung von Daniel Bretschneider.
  5. Zeitschrift für Historische Waffenkunde, Bd. VIII, S. 191.
  6. Neues Archiv XI, S. 277.
  7. Neues Archiv XIV, S. 201

Anmerkungen (Wikisource)

  1. a b Vorlage: ohne “