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Freitag, 21. September.

Prinz Friedrich Karl soll es gewesen sein, der in der sächsischen Militärfrage den Ausschlag zugunsten der Erhaltung gegeben hat; doch ist noch immer nichts Näheres bekannt. General v. Schack ist ohne Abschied von hier abgegangen[1], ebenso heute meine 4. Einquartierung.


Sonnabend, 22. September.

Am 24., liest man, werden unsre Truppen aus Österreich abrücken, mittels Westbahn durch Bayern nach Eger. Die ominösen Vorposten – die exilierten Schwauß und Häpe – sollen bereits in Teplitz eingetroffen sein. Hier geschieht gar nichts; für die Abgeordnetenwahl wird sich's um die drei Namen handeln: Ackermann – Walther – Schaffrath[2]. Demnächst werden einige der Wahlmänner wieder zusammentreten.


Sonntag, 23. September.

Es hat sich gar nichts Bemerkenswertes ereignet.


Montag, 24. September.

Prächtiger Herbsttag; wir fahren nachmittags nach Pillnitz und besuchen den Borsberg. Abends fährt vor uns Minister Falkenstein von dort ab, und sehen wir ihn denn auch bei der Witwe absteigen: es muß etwas im Werke sein. Das Dresdner Journal bringt abends ein augenscheinlich oktroyiertes Dementi der ausgestreuten Friedensgerüchte.


Dienstag, 25. September.

Diese Friedensnachrichten scheinen ein vollständiger Schwindel gewesen zu sein. Nach der Berliner Börsenzeitung ist die Sache von der


  1. 24. September v. Schack wegen Krankheit abgegangen. Generalleutnant v. Briesen einstweiliger Nachfolger.
  2. Ackermann als Kandidat der Konservativen, Redakteur und stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordneten Walther als Kandidat der nationalliberalen und Dr. Schaffrath als Kandidat der Fortschrittspartei.
Empfohlene Zitierweise:
Erwin Heyne (Hrsg.): Kriegstage in Dresden 1866 und 1870. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1933, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft31VereinGeschichteDresden1933.pdf/65&oldid=- (Version vom 30.5.2024)