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Wie schlau ein kluges Weib der Männer Willen lenkt,
Sich ihrem Joch entzieht, und seine Fesseln sprengt.
Der Mann beherrscht die Welt, das Weib beherrscht die Herzen
Und irrig meint er blos aus Tändelei und Scherzen
Bestehe Amors Reich, sieht uns als Sklaven an;
Doch eh’ er sich versieht, ist er uns unterthan.
Gebt Acht, mein Hagestolz, muß sich durch List bequemen
Noch heute seine Magd zu seiner Frau zu nehmen.

Vierter Auftritt.

Vorige. (der Bediente als Karikatur gekleidet mit einem fürchterlichen Schnurbart, ein schwarzes Pflaster über dem einen Auge, einen riesenhaften Hut auf, ein mächtiges Schwert an der Seite, Fechthandschuhe und steife Stiefeln mit Sporen an, tritt ein.)

Die Haushält. Ei wie vortrefflich! Ganz nach Wunsch bist du verstellt
Kein Zweifel, daß mein Herr in diese Schlinge fällt
Jetzt mußt du deinen Witz und Eifer für mich zeigen;
Allein ich bitte dich, vergiß mir nicht zu schweigen. –
Denn unser Herr ist fein, sprichst du das kleinste Wort!
So kennt er dich, und dann ist alle Täuschung fort.
Bin ich erst seine Frau, belohn ich dich, und nimmer
Vergeß ich dir den Dienst. Jetzt geh in jenes Zimmer

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Beyer: Der Hausherr in der Klemme. Ein Spiel in Versen in einem Aufzug. Stage, Augsburg und Leipzig 1813, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Beyer_-_Der_Hausherr_in_der_Klemme.pdf/17&oldid=- (Version vom 11.9.2022)