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Die Haush. Nun weil Sie befohlen
So eil’ ich wie der Blitz, den Donnerkeil zu holen.
(ab.)

Sechster Auftritt.

Der Hausherr. (allein.)

Ich bin doch sehr kurios, und voller Ungeduld
Das Ungestümm zu sehn. Es scheint sie drückt die Schuld
Der Sünden gegen mich, und will sich nun bequemen
Zur Buße diesen Kerl zum Ehemann zu nehmen.
Ist er so roh und wild, wie sie ihn mir beschreibt,
So wett’ ich, daß sie nicht vier Wochen bei ihm bleibt.
Die arme Närrin die, ich fürcht’ ihr Heiraths Fieber
Wird diesmal schlecht kurirt! drum dächt’ ich nähm ich lieber –
Wie! meine Magd? Nein, nein, das thut im Haus nicht gut!
Warum? ich bin doch nicht der Erste, der es thut? –
Wenn sie mir nun gefällt, ist das denn ein Verbrechen.
Was kümmr’ ich mich darum; was andre Leute sprechen.
Ein Mensch so rein wie Gold, und keiner Thorheit Knecht
Er handle wie er will, er macht’s der Welt nie recht. (Pause.)

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Beyer: Der Hausherr in der Klemme. Ein Spiel in Versen in einem Aufzug. Stage, Augsburg und Leipzig 1813, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Beyer_-_Der_Hausherr_in_der_Klemme.pdf/22&oldid=- (Version vom 11.9.2022)