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Ein Philosoph muß sich auf Selbstherrschaft verstehn.
Der Hausherr. Ey was Philosophie, wie reimt sich die zum Magen!
Nun? – –
Die Haushält. Nun, sie kriegen nichts! Ich kann nicht zehnmal sagen.
Der Haush. (zum Bedienten) Sieht er nun wie tyrannisch uns das Weib regiert
Mir, einem Schüler gleich, das Frühstück konfiscirt
Und ihn gar maulschellirt – (der Bediente lacht)
Die Haushält. Worüber lacht der Esel?
Der Haush. Vermuthlich über mich. Von Peking bis nach Wesel
Lebt wohl kein Mysantrop, der da nicht herzlich lacht,
Wo sich im eignen Haus der Herr zum Sklaven macht;
Ihm seine Magd befiehlt, der er der Herrschaft Zügel
so thörigt überließ. Der Narr verdient ja Prügel!
rief man wohl obendrein – –
Die Haushält. Auch die stehn zu Befehl,
Wenn Sie der Buckel juckt! – Gestehn Sie ohne Hehl
Wie undankbar Sie sind! für alle meine Sorgen
Um Sie seit Jahr und Tag, soll ich nun so gehorchen

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Beyer: Der Hausherr in der Klemme. Ein Spiel in Versen in einem Aufzug. Stage, Augsburg und Leipzig 1813, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Beyer_-_Der_Hausherr_in_der_Klemme.pdf/7&oldid=- (Version vom 11.9.2022)