Seite:Heinrich Brandt - Ankündigung einer allgemeinen Erziehungsanstalt zu Windsbach.pdf/8

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bildenden Werth des klassischen Schriftenthums freudig an, – wir verkennen aber auch nicht den der wichtigsten, den Sinn für die Natur und das unmittelbare Leben weckenden Realien. Wir wissen die alte Zeit mit Allem, was darauf Bezug hat, nach ihrer wahren Bedeutung zu schätzen; – wir verlieren jedoch darüber die spätere Zeit und die Gegenwart nicht aus dem Auge, um so weniger, als letztere uns, schon als Christen, näher berühren. Wir geben die Nothwendigkeit von der Erlernung der alten Sprachen zu, – wir sind jedoch auch von der Fruchtlosigkeit ihrer allzu frühzeitigen Betreibung überzeugt. Wir sind in letzterer Beziehung der Ansicht, daß erst dann mit ihnen erfolgreich der Anfang zu machen sei, wann Sinn und Verstand der Kinder durch allmählig in der Muttersprache gewonnene Erfassung der Redeformen und durch Beschäftigung mit einigen zweckdienlichen Realien erschlossen, das Gemüth aber durch Religionsunterricht gegen so manche, der guten sich zumischende üble Einwirkung des Alterthums gerüstet ist, und halten zugleich die todte, Lust und Zeit raubende Lehrart von uns fern, ohne deßhalb den neuern, mechanischen Methoden das Wort reden zu wollen. Endlich können wir es nicht verläugnen, daß wir eine besondere Vorliebe zur heimathlichen Sprache hegen, wir wissen sie jedoch in den gehörigen Schranken zu halten, auf daß nicht Anderes dadurch beeinträchtigt werde.

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 2) Soll dem Geiste durch tüchtige Ausbildung das geziemende Recht widerfahren, so darf auch dem Körper nicht das seinige entzogen werden. Wir werden darum alle Maßregeln treffen, die zu einer frohen,