Seite:Heinrich Brandt - Ankündigung einer allgemeinen Erziehungsanstalt zu Windsbach.pdf/9

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frische Entwicklung der Körperkräfte hinzielen, als da sind: leibliche Uebungen aller Art, Anordnung passender Spiele, Beschäftigung mit nützlichen Handarbeiten – besonders mit Gartenbau, Turnfahrten u. s. w.

 3) Unsre Erziehung beruht nicht auf dem Grunde der altklassischen Bildung, sondern einzig und allein auf dem, welchen der Gekreuzigte und Auferstandene gelegt hat; unser Hauptbuch ist keiner der Klassiker, sondern einzig und allein das Wort Gottes; unser Endziel ist kein anderes, als das: die uns anvertrauten Kinder mit der Gnade des Herrn zu gläubigen Christen und zu liebethätigen Gliedern des Vaterlandes und der Menschheit heranzubilden. Wir wollen Nichts erzwingen, Nichts erkünsteln, es soll aber auch, das hoffen wir zu Gott, nicht an uns liegen, wenn irgend ein Zögling unserer lautern Absicht widerstreben, und Nichts mit dahin nehmen sollte für seine künftige Lebenszeit.

 Nach dem jugendlichen Entwicklungsgange bemessen wir Umfang und Art des Unterrichts in aufsteigender Stufenfolge, und theilen nach jenem auch unsere Zöglinge in 3 Ordnungen:

1te Ordnung: Knaben von 7–9 Jahren (Entfaltungsperiode).
2te Ordnung: Knaben von 9–12 Jahren (niedere Lernzeit).
3te Ordnung: Knaben von 12–15 Jahren (höhere Lernzeit).

 Die Ordnungen zerfallen, je nach den Verhältnissen, in Klassen mit eben so viel Lehrern, als Unterabtheilungen. In der 1. Ordnung beschränkt sich die Lehre auf Religion, teutsche Sprache und mehrere passende