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 Aus solcher Ursache nun wird die muthwillige und vorsätzliche Sünde eine Todsünde genannt, wie Nathan zu David sagte: „Er sei ein Mann des Todes, weil er Ehebruch und Todschlag wider sein Gewissen begangen hatte.“ 2 Sam. 12, 5. 7. Ein solches aber ist nicht bei den Sünden zu befürchten, die wider den Willen geschehen, und deßwegen alsobald betrauert und bereuet werden, dawider der heil. Geist streitet, sie dämpfet und tödtet, Röm. 8, 13. Gal. 5, 16. 17.;

 237. b. daß man unterscheidet zwischen Sünden, die vergeben werden können, und deren, die nimmermehr Vergebung erlangen und die Sünde in den h. Geist genannt wird. Davon muß man wissen 1) der Schrift Meinung und Urtheil, 2) ihren Namen, wie und warum sie Sünde in den h. Geist heißt, 3) ihre Form und worinnen sie eigentlich bestehe, 4) die Ursachen, um derentwillen sie nicht vergeben werden kann.

 238. a) Der Schrift Meinung und Urtheil von der Sünde in den h. Geist wird also gebildet, wenn der Herr Christus gesprochen hat Matth. 12, 31. 32. „Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben; und wenn Jemand etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben, aber wer etwas redet wider den h. Geist, dem wirds nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.“ Und die Apostel lehren davon also 1 Joh. 5, 16. „Es ist eine Sünde zum Tode, dafür sage ich, daß Niemand bitte“ Hebr.6, 4. ff. „Es ist unmöglich, daß die, so einmal