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Hand gegeben.“ Matth.28, 18. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ So zeugen auch die Apostel 2 Corinth. 13, 4. „Christus, ob er wohl gekreuziget ist in der Schwachheit, so lebet er doch Gott in der Kraft Gottes.“ Ephes. 1, 20. 21. 22. „Gott hat Christum gesetzt zu seiner Rechten im Himmel, über alle Fürstenthümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und Alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen, und hat alle Dinge unter seine Füße gethan, und ihn gesetzt zum Haupt der Gemeine über Alles.“ Weil denn Alles, was dem Sohne Gottes in der Zeit gegeben wird, nicht nach der göttlichen Natur gegeben werden kann, und allein nach der menschlichen Natur gegeben werden muß, so folgt, daß dem Herrn Christo der Menschheit nach alle Macht gegeben, und also die göttliche Eigenschaft der Allmacht mitgetheilt worden sei;

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 365. β) aus seinen Werken, von deren Verrichtung die menschliche Natur nicht ausgeschlossen werden kann, weil er durch seine menschliche Stimme die Todten zum Leben gebracht (Marc. 5, 41. Luc. 7, 14. Joh. 11, 43.), durch Auflegung seiner Hände (Matth. 8, 3. Marc. 6, 5.) Wunder gethan hat, also, daß von seinem Leibe eine göttliche Kraft, ein krankes Weib gesund zu machen, ausgegangen ist (Marc. 5, 30.). Insonderheit aber ist ihm die Macht gegeben worden, das Gericht zu halten nach seiner Menschheit, oder wie er selber davon redet, darum, daß er des Menschen Sohn ist, Joh. 5, 27.; das allgemeine Gericht