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„Der Herr ist König, darum toben die Völker, er sitzet auf Cherubim, darum reget sich die Welt.“

 400. So verstehen wir nun Christi Sitzen zur Rechten Hand Gottes von seinem Regiment, das er nach seiner Himmelfahrt aus folgenden Ursachen führt:

 weil dieses Sitzen durch eine Regierung erklärt wird, Ps. 110, 1. 2. „Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege, der Herr wird das Scepter deines Reiches senden aus Zion, herrsche unter deinen Feinden.“ 1 Corinth. 15, 25. „Er muß herrschen, bis daß er u. s. w.“ Apostelgesch. 2, 34 ff. „David ist nicht gen Himmel gefahren, er spricht aber, der Herr hat gesagt zu meinem Herrn, setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich u. s. w.“ „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesum, den ihr gekreuzigt habt, zu einem Herrn und Christ gemacht, Ps. 8, 6. 7. „Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein“ u. s. w. 1 Petr. 3, 22. „Christus ist zur Rechten Gottes in den Himmel gefahren, und sind ihm unterthan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte.“

 401. Demnach heißt zur Rechten Hand Gottes sitzen, nichts anders: als aus göttlicher Allmacht, Kraft und Gewalt mit göttlicher Majestät und Herrlichkeit über Alles herrschen und es regieren.

 402. Dieß wird ferner daraus dargethan: Wer in Gottes Stuhl und Thron sitzt, der regiert mit göttlicher Kraft und Majestät, und solches sein Sitzen ist nichts anders, als sein allmächtiges und göttliches Regiment, weil Gottes Sitzen auf seinem Stuhl