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zu weiden die Gemeine, so Gott durch sein eigen Blut erworben hat,“ Apost. Gesch. 20, 28. Aber von dem Predigtamte wird hernach weiter zu handeln sein.

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 608. Die h. Schrift aber, oder das geschriebene Wort Gottes, ist von der Zeit an, da es geschrieben worden ist, immerdar für das ordentliche Mittel, die Menschen zu lehren, von Gott gebraucht worden. Denn dazu hat Gott durch Moses das Gesetz aufschreiben lassen, daß nicht ein Jeder thäte, was ihm recht zu sein däuchte, 5 Mos. 4, 2. 12, 32. Wie er sie dann durch Jesaias auf das geschriebene Wort mit dem Befehl verbunden hat: „Nach dem Wort und Zeugniß; werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröthe nicht haben.“ Cap. 8, 20. – Der Herr Christus hat uns gleichfalls an die h. Schrift gewiesen, Johann. 5, 39. „Forschet in der Schrift, denn sie zeuget von mir,“ Luc. 16, 29. „Sie (des reichen Mannes Brüder) haben Mosen und die Propheten, laß sie dieselbigen hören.“ St. Paulus hat uns zur Schrift geführt mit seinem Exempel, „weil er nichts lehrte, außerdem, da die Propheten gesagt haben, daß es geschehen sollte, und Moses,“ Apost. Gesch. 26, 22., sowohl mit fleißigen Ermahnungen, 2 Timoth. 3, 15. 16. „Du weißest, von wem du gelernet hast, und weil du von Kind auf die h. Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit, denn alle Schrift von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allen guten Werken geschickt.“ Wohin auch gehört, was Röm. 15, 4. stehet: „Daß, was vorhin