Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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levitische Reinigung (3 Mos. 15, 6. ff.), die Reinigung Naemans (2 Könige 5, 14. ff.).
639. d. Wer die Taufe verordnet und eingesetzt habe? Alle Sacramente sind von Gott gestiftet, sonst könnten sie diesen Namen nicht mit Recht führen; weswegen auch die Taufe von Gott verordnet sein muß und keinen andern Ursprung haben kann. Es verhält sich aber also damit, daß erstlich dem Johannes der Befehl zu taufen gegeben worden ist, Luc. 3, 2. 3. „Da geschah der Befehl Gottes zu Johanne, und er kam in alle Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße.“ Johann. 1, 33. „Der mich sandte, zu taufen mit Wasser, derselbe sprach zu mir: Ueber welchen du sehen wirst den Geist herabfahren u. s. w.“ Darum wird von Johannis Taufe gesagt, sie sei vom Himmel, Matth. 21, 25. und Luc. 7, 30. wird sie Gottes Rath genannt, die Schriftgelehrten und Pharisäer verachteten Gottes Rath wider sich selbst, und ließen sich nicht von Johannes taufen. Wie nun Johannes getauft hat, so taufte Jesus auch zur Zeit seines Predigtamtes durch seine Apostel, denen er zu taufen Befehl gab, Joh. 4, 1. 2., welche Verordnung an sie er wiederholt hat, als er sie in alle Welt aussandte, das Evangelium zu predigen, Matth. 28, 19. „Gehet hin in alle Welt, und lehret alle Völker, und taufet sie u. s. w.“ Und von der Taufe wird gemeldet, daß sie sei der Bund eines guten Gewissens mit Gott, 1 Petr. 3, 21., das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heil. Geistes, Tit. 3, 5., das Wasserbad, dadurch Gott seine Gemeine
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/298&oldid=- (Version vom 2.10.2016)