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unter dem gesegneten Wein sein Blut zu essen und zu trinken darreicht, daß er damit seine Verheißungen, die im Evangelio geschehen sind, einem Jeden zueigne, versiegle, den Glauben stärke, und ihn also zu dem ewigen Leben speise und tränke.

 665. c) Die Vorbildungen, durch welche es, als durch eine Weissagung, zuvor verkündigt worden ist. Deren können zwar nicht wenige angeführt werden, zwei aber sind die vornehmsten.

 α) Das Osterlamm, welches eine von Gott verordnete Mahlzeit war, darinnen die Juden zum dankbaren Gedächtniß der Ausführung aus Aegypten jährlich an einem gewissen Tage Abends ein Lamm essen mußten u. s. w. 2 Mos. 12, 3 ff. In unserm Sacrament wird uns eine Abendmahlzeit bereitet, und darinnen vorgesetzt ein Lamm (Joh. 1, 29.) und zwar ein Osterlamm (1 Corinth. 5, 7.), das sollen wir essen (Matth. 26, 26.) zum dankbaren Gedächtniß der herrlichen Ausführung aus dem höllischen Gefängnisse (Hosea 13, 14. Zachar. 9, 11. Micha 2, 13. 1 Corinth. 11, 25. Luc. 22, 19.), und wie die Juden das Blut des Osterlamms an die Pfosten, und Schwellen der Häuser strichen, daß sie vor dem Würg-Engel sicher wären (2 Mos. 12, 23.), so errettet uns Christi Blut von der Gewalt des Teufels (1 Joh. 1, 7. Zachar. 9, 11. Röm. 3, 25.).

 666. β) Das Manna oder Himmelsbrod, 2 Mos. 16, 15., sammt dem Wasser, das aus dem geschlagenen Felsen lief, Cap. 17, 6. Denn jenes bezieht der Herr Christus auf das Essen und Trinken seines Leibes und Blutes, Joh. 6, 48 ff. „Ich bin das Brod des Lebens. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüsten und sind gestorben; das ist das Brod, das vom Himmel