Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/375

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nicht anders gehalten werden, als ein Heide und Zöllner, die alle frommen Herzen meiden, und mit denen sie nichts zu schaffen haben wollen.

 774. Was der Endzweck dieses Bannes sei? Der vornehmste ist, daß einem solchen Halsstarrigen seine Bosheit gebrochen und er zur Buße geleitet werde. Dahin sah Paulus, als er den Corinthier in den Bann that, welcher seine Stiefmutter zum Weibe genommen hatte, wenn er 1 Corinth. 5, 3. ff. schreibt: „Ich habe beschlossen über den, der solches gethan, in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers Herrn Jesu Christi ihn zu übergeben dem Satan, zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des Herrn Jesu.“ Darneben soll der Bann die Leute nöthigen, von Sünden abzustehen, worauf Paulus auch gesehen hat, wenn er den Hymenäus und Alexander in Bann that, daß sie gezüchtiget würden, nicht mehr zu lästern, 1 Timoth. 1, 20. Der Bann muß also die Sünde und ihre höchstschädliche Wirkung eröffnen, daß man ihr feind werde und durch ernste Buße von ihr abstehe.

 775. d) Die Person, welche zu diesem Amt zu gebrauchen ist. Diese muß man also betrachten, daß gesehen werde α) auf die Natur, nämlich daß allein Menschen, nicht aber Engel, noch eine andere Creatur, in’s Predigtamt zu ziehen seien, und allein die Männer, nicht aber Weibspersonen; denn obwohl diese im Hause ihre Kinder und Gesinde unterrichten sollen (wie St. Paulus Tit. 2, 3. fordert: