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 816. 1) Daß des Herrn Christi Kirche einen stetigen Feind am Teufel habe, der nicht unterläßt, ihr viel Ungemach zuzufügen, Matth. 13, 37. ff. „Des Menschen Sohn ist’s, der da guten Samen säet, der Acker ist die Welt, der gute Same sind die Kinder des Reichs[,] das Unkraut sind die Kinder der Bosheit, der Feind, der sie säet, ist der Teufel.“ Neben diesen sind 2) Menschen, die sich ihre Hoffart, Ehrgeiz u. s. w. bewegen lassen, dem Satan zu Gefallen seine böse Lehre auszustreuen, 1 Timoth. 4, 1. „In den letzten Zeiten werden Etliche von dem Glauben abtreten, und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel.“ Ausführlicher hat sie der Apostel beschrieben 2 Timoth. 3, 2. ff. So lange nun die Kirche diesen Feind hat (wie denn Christus und Belial nimmermehr zusammenstimmen, 2 Corinth. 6, 15.), so lange ist’s nicht möglich, daß nicht sollten Ketzereien entstehen.

 817. Welche Gott aus zwei Ursachen zuläßt: zur Strafe der ungehorsamen Welt, welche die Lügen mehr liebt, als die Wahrheit, Joh. 3, 19., „darum schicket ihnen Gott kräftige Irrthümer, daß sie der Lügen glauben, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit,“ 2 Thess. 2, 11. 12.; zur Probe derer, die rechtschaffen sind, 1 Cor. 11, 19. „Es müssen Rotten unter euch sein, auf daß die, so rechtschaffen sind, offenbar werden.“ Ferner ist zu beachten:

 818. Daß zuvor verkündigt worden ist, in der Kirche werden viele Ketzereien entstehen, Luc. 2, 34. spricht Simeon: „Dieser (Jesus)