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ist des Menschen Leib, desgleichen seine Seele, keine Person, denn der Leib ist ein Stück des menschlichen Wesens; aber der Mensch, der aus Leib und Seele zusammengesetzt ist, ist eine Person, denn er ist ein völliges Wesen, und nicht ein Stück, das zu einem andern gehört.

 84. c. Was eine Person genannt werden soll, dasselbe ist lebendig. Darum ist ein Engel eine Person, denn er ist lebendig, ein Stein aber keine Person, denn er ist nicht lebendig.

 85. d. Was eine Person genannt werden soll, dasselbe ist vernünftig. Darum ist ein Mensch, ein Engel eine Person, weil sie vernünftig sind; aber ein Löwe, Ochse, Pferd u. s. w. sind keine Personen, weil sie unvernünftige Thiere sind.

 86. e. Was eine Person ist, das muß nicht vielen gemein sein. Also ist die menschliche Natur, die sich in Petro, Paulo, und einem jeden Menschen findet, keine Person, denn sie ist vielen gemein. Dagegen Petrus ist eine Person, denn es können nicht viel sein, die der einige Petrus sind.

 87. Also redet man in der Kirche von der Gottheit, daß die göttliche Natur, welche zwar eine völlige Substanz und Wesen, lebendig und vernünftig ist, doch keine Person sei, weil sie dem Vater, Sohn und h. Geist gemein ist; aber der Vater, desgleichen der Sohn und h. Geist sind Personen, weil sie vollkommen, lebendig, vernünftig und nicht vielen gemein sind, weil nicht viel sind, die der Vater, nicht viel, die der Sohn, oder nicht viel, die der h. Geist genannt werden.

 88. Weil aber diese Art zu reden (von der heil. Dreieinigkeit oder von den drei Personen